Teppiche.
Diese Teppiche wurden entweder fertig gekauft oder von den Damen
selbst mit Beihülfe ihrer Hofdamen gestickt 1). Die berühmte Tapete
von Bayeux soll durch Mathilde, die Gemahlin Wilhelms des Eroberers
gestickt worden sein.
Diese Teppiche wurden, sobald die Festtage vorüber waren, wieder
abgenommen. Sie dienen dazu, die Holztribünen, die bei Gelegenheit
von Turnieren etc. improvisirt werden, schnell zu decoriren 2), Werden
bei Einzugsfeiern an der Aussenseite der Häuser aufgespannt 3), kurz,
finden vielfache Verwendung im geselligen Leben jener Tage.
Auch der Fussboden wird mit Teppichen bedeckt4), die mit
Bildern von Thieren etc. verziert 5) sind. Solche, auf denen Leo-
parden dargestellt waren, werden öfter erwähntö). Limoges wird
einmal als Fabrikationsort genannt 7). Sonderbar erscheint es nun,
dass man auf diese unzweifelhaft theueren Teppiche, denn es werden
auch seidene, golddurchwirkte beschrieben, dass man auf diese kost-
baren Fussdecken noch Blumen streutes), die zertreten 9) jedenfalls
eine ähnliche Beschreibung, Meleranz 584-94. Jubinal cit-irt (a. a. O.) aus
einem Verzeichniss des Schatzes Königs Karl V.: le tappiz del sainct Grazel, de
Fleurence de Reine, d'Amis et d'Amile, dlvinail et de lin royne (Ph-kund, de
messire Yvain etc.
1) Alexanderl. 5813: Der umbehanc was bei-lieh. Ime was nie nehein gelicli,
Den lneisterde Candacis, Wunde si was listieh und wis, Die rielie kuninginne In
irein tiefen sinne.
2) Mai u. Beail. p. 8, 16: Die sidelen wurden Wol gedaht Mit guoten gultern
lieht geminl; Von samite und von zendäl Wärn pfnnät und nmteraz. Kein gesidel
wart gezieret bez. Manec richez sperlaehen Such man de) üf machen.
3) Erec 2325: Et comnmnda les sainz soner Et les rues encortinor De tapiz
et de dras de soie.
4) Parz. 627, 24: lAldä. wart niht gegangen Wan üf tepehen wol geworht.
Ez het ein armer Wirt ervorht. Erec 8598: Der zuo was der esterich Mit guo-
ten teppechen gebreit. Vgl. Cröne 17409.
5) Peire Vidal (Mahn I, 246): Ab tant vai tendre sus Terbatge La. donzela
j- brap de colors Ou ae auzels bestias e ilors, Totes de ün aur ememtz.
6) Erec 2621: Erec ä-rissist de l'autre lmrt Desuz Tyniage d'un luepart Qui el
tapiz estoit laoitriute. Li biaus descoilneus 2598: Et puis est li Lzmpars asis
Sor l'image d'un lupart bis Que el tapiz estoit portraite.
7) Erec 2616: Et fist un tapiz de Lymoges Devant lui ä. la terre estendre.
S) HvF. Trist. 2524: Mit tiuwern teppiclien sidin Wart der esterich beleit
Und rosen vil daruf gespreit. Walbemn 1201: D51 ze Bern den witen sal Den
überbreit man über a1 Mit edlen teppichen guoty, D5 die hen-en höchgelnuot Innen
selten ezzen. Oucli wart niht vergezzen Ulnb guldin tüechern liehtvm- Umbhienc
man die wende gar.
9) Willeh. 144,1: Vil teppch übr 21,1 den palas Lzmc, dar üf geworfen was
Touwic rösen hende dicke: Den wurdn ir liebte blicke Zetreten: (Im. gap doch
süezexi wäz. .