Laube.
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zunächst in einen langen Corridor, der nach aussen hin durch Fenster
geöifnet ist, sich an der Langseite des Gebäudes hinzieht und von
dem aus Thüren in die verschiedenen Räumlichkeiten führen. Dieser
Corridor ist die oft erwähnte "Liewe" oder "Loube" (franz. l0ge)2),
eine offene Halle, Loggia, in der die Burgherrschaft an schönen
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Gallerie mit den Gemäldeuaus dem Leben der hLElisabeth ä
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Fmnepp, Zweite Etage des landgrafenhauses
Wnrtburg
Sommertagen sich aufhielt und speiste 3). Man konnte da, geschützt
gegen die Hitze, so schön die freie Luft geniessen, sich am Gesange
der Vögel ergötzelrl). Solchen Laubengang haben wir noch in der
Wartburg erhalten (Fig. 14), und auch am Sohlosse Gelnhausen war
1) Wigalois p. 11, 7: Daz hüs was sinewel, Beliewet umbe und umbe wol;
p. 14, 5: Von der liewen gie si zetal Wider sitzen an ir stat. Cröne 22208:
Nu was burc unde palas, Loube unde gadem Von disein süezen kradein, "Deswar,
allenthalben V01. Parz. 151, 1: Iwanet in an der hende zöch Für eine louben
niht ze höch. Dö saher für unde widr: Ouch was diu loube sö nidr, Daz er drüffe
hörte unde ersach. Hseselein (Gesammtab. lI, 6) 61: Nü lac ein junk vröuwe-
lin, Edel, schoene unde fin, Der jare ein kint, und oueh einvalt, An einre louben,
diu gestalt Was engegen der sträzen hin.
2) Erec 1167: Des loges sont tuit avale Ä Pencontre li sont ale. Ydiers vient au
perron real, La descendi de son cheval. Cf. Erec 2615. Rom. de la Charrette 3671.-
Pereev. 4234: La sale fu devant 1a tor Et les loges devant 1a sale. Cf. Durmars 4452.
3) Cröne 13312: Wan, wiltu mir gelouben, -Sö gen wir üf die louben Und
amen da ein lützgl ä_ Herm. von Fritzlafs Heiligenleben (citirt von Massmann,
Alexius): und bevalh seinen knechten daz si in heim fhorten und leiten in zwi-
schen die ezzelouben und die kuchen under ein treppin.
4) Die Liewe ist Wig. p. 11, 9 voll von Frauen, die da musiciren; da, 1151-1;
man manegen Vogel singen In den liewen über al: Galander unde nahtegal
Ieglicher sine stiimne sanc.
Schultz, nof. Leben. I. 4