Küchengeräth.
Treppe"
Kochen bestimmt), blosbalg, trifuos l), ribisen erin hevene 2) unde
kannen, kessel unde pfannen 3), beckin unde giesze vas, kenen
kriuselin unde glas kuibel und (der) kruege eimer und
bollen schiusseln und lelfeln essich kruege, salz Vas
pheffer miuln, murselstein (31) 4), endlich „benke, stuele, sideln"
Zu erwähnen hat der Dichter noch vergessen die Haken und grossen
dreizinkigen Gabeln (kröuwel), die ebenfalls zum Küchengeräth ge-
hörten 5). Ausführlich handelt von der Kücheneinrichtung „Le dite des
Choses qui faillent en menage et mariage" (A. Jubinal, Nouv. Rec. de
Contes II, 162). Das Feuer entzündete man mit einem aus Stahl, Feuer-
stein und Schwamm oder Zunder bestehenden Feuerzeuge, das man
gewöhnlich auch in der Gürteltasehe bei sich trug Ü). Keller 7) und
Speisekammern S) waren wohl in der Nähe der Küche gelegen.
Eine Freitreppe führte in die obere Etage, in welcher die Wohn-
gemächer, der Herrschaft lagen. In der Regel ist diese Stiege eine
doppelte; zwei Stufenfluchten führten zu einem Treppenpodest, von
dem aus man in das Gebäude eintrat. Solche doppelte Freitreppen
finden wir am Palas des Barbarossa-Schlosses zu Gelnhausen, am
Schlosse zu Eger; zwei sogar an dem Schlosse zu Seeligenstadt").
1) Helbling I, 661: Becher, köpf und angstwr (Gefässe mit engem Halse, Mhd.
Wtb.), Salzvaz, drivuoz, pfanne.
2) Caes. Heisxterbac. X, 14: Inter orandum apposuit ollam aeream foco, sed
aquam oblitus est infundere.
3) H. Elisabeth 7421: Ir schuzzeln unde ir pannen, Ir hevene und ir kennen,
Waz di kuehene ummen hert.
4) Guil. Brito, Philipp. X (Duchesne p. 218): Vasa culinamm, mortaria eu-
prea, pelves Electro rubeae, squalentes aere lebetes. Ottokar von Steyer CCCLI:
Hefen, kesel und mörser. Ein bronzener Mörser, im Besitz des Herrn Soyter
in Augsburg, ist abgebildet: Becker u. v. Hefner, Kunstw. u. Geräthe III, T. 59.
5) Guill. d'Orange II, 777: Preoz et pailles, chauderons et trepiez Et croz
aguz, tenailles et landiers. Wigalois p. 226, 38: Sin gesellen und die knaben
der man zer kuehen ouch bedarf, Die truogen kröul die Wären scharf.
6) Ortn. 563: Dö erbeizte er zuo der erde, sin fiur er üz sluoc. Reinfr. 27585:
Einen fiurgeziuc er hät Von geschiht ouch bi i1n där. Demantin 8299: Där
wart vür von 0m geslagin Und holzes vil dar zü getragin. Apoll. 6745: Er
hete sinen feuerzeuc" pi im an der gürtel sin In sinem schoenen tesehelin. Lanc.
III, 17169: Hi hadde over hem enen viersteen doe, Daer hie vier ute sloeeh.
Garin II, p. 231: Prent son fusil, s'a, Ie fu alume. Aiol 7897: Esque et fusil
avoient apreste Ii borgois Le feu ont enbatu. Durmars 2140: Devant le nibin
ot - grant fu Qu'i1 avoit alume et fait De son fusil ot le fu trait; Li charbon
sunt bien enbrase.
7) Herzog Ernst (hgg. v. v. d. Hagen u. Büsching) 2268: Und kaeler haben
Guten trankiund kost obir a1.
8) Meraugis 13.249: Onques el chastel 1a nuit 11'012 Clef sour celier ne sour despense.
9) Kallenbach, Chronologie der deutseh-mittelalterlichen Baukunst. T. XXIX.