Fallgitter,
Thurme 1) oder, und das ist die Regel (s. Viollet-Le-Duc VII, 314),
die Thorhalle wird von zwei Thürmen flankirt, oft sogar noch von
einem Thurm selbst überragtQ), so dass die Befestigung des Thores
in der That einer kleinen Burg verglichen werden konnte 3).
Schlimm stand es immer um eine Burg, wenn die Zugbrücke, vom
Feinde losgerissen, niedergefallen war und der Zugang zu dem Thore
nun oiTen stand, wenn die starken, mit eisernen Ketten verwahrten
Thorflügel endlich nachgaben und so der Eingang in die Festung
erstürmt war. Alles war aber auch in diesem Falle noch nicht ver-
loren, da man noch ein sehr wirksames Vertheidigungsmittel zur
Verfügung hatte. Es ist dies das Fallgitter (slegetor 4), schoztorö),
nmd. seotporte 6), valp0rte7), afr. porte colante S), porte coleice"), nfr.
herse). Schon die Römer hatten die Cataracta gekannt und ange-
wendet (Vegetius l. IV, cap. 4), ein aus Eisenstangen geschmiedetes
oder aus starken Balken gezimmertes schweres Gitter 10), welches hoch
emporgezogen werden konnte und dann den Eingang in das Thor
bi im behielt. Zwei Schlüssel abgeb. b. v. Hefner-Alteneck, Kunstwerke und
Geräthe I, T. 64.
1) Lanzel. 3607: Si kerten gein dem burgetor Üf die brücke, diu darvor Über
ein dreetez Wztzzer gie; Einen hohen turn gesähen sie Dä mite daz tor was über-
zogen. Er hete dri swibogen, Dä die liute durch riten.
2) Alexanderl. 1181: Di porte hete dri turne.
3) Troj. 17378: Ein hure ob iegelichem tor Stuont vil harte wunneclich. Dar
in gezogen hete sich Ein fürste biderbe unde snel.
4) Iwein 1080. Wigal. p. 118, 17: Ein slegetor was gerihtet Von den phi-
laem enbor: Dä. was geheftet an daz tor. Als daz tier zuo gie, Der portenaere
ez sigen lie Und haftez üf die brüeke nider.
5) Cröne 27512: Irne wart mit ernste verseit An der brüeken diu übervart,
Wen sich diu porte verspart Mit einem vesten sehoztor. Cf. 27554.
6) Lanceloet II, 19093.
7) Eneit p. 136, 38: Die valporten heten si üf gezogen Und giengen ze were
stfm. Vgl. Lane. II, 22739.
S) Rom. de 1a Charrette 2338. Chev. an lyon 919: Ensi desns 1a. porte
estoient Dui trabuchet qni sostenoient Ainont une perte colzmt De fer esmolue
et tranchant.
9) Perceval 36144: Une graut porte eouleice Laissa eouler tout eontreval (so
dass dem Pferde des Saigremors der Schwanz abgequetscht wird). Blancandin
857: Devant les laortes sont les lices Et les grans portes couleices.
10) Aegid. Rom. 1. III, p. III, cap. 20: Ante huiusmodi portam ponenda est
catheracta, pendens annulis ferreis nndique eciam fermta, prohibens ingressum
hostium et incendium ignis. Nam si obsidentes vellent portas munitionis suceen-
dere, cathemcta, quae est ante pdrtam, prohibet eos. Rursus supra catheractam
debet esse murus laerforatus, recipiens ipsam, per qnem locum poterunt laroiiei 19.131-
des, emitti poterit aqua ad extinguendum ignem, si contigerit ipsuul ab obsiden.
tibus esse appositum.