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VII.
des deutschen Kaisers.
Krönung
Steigbügel, setzt sich die Krone auf und tritt in die Procession ein.
Der Kaiser folgt ihm [dem Papste] mit seinen Begleitern, und dem
Kaiser folgt die Kaiserin mit ihren Begleitern. Dann folgen die übrigen
Barone. Alle Geistlichen der Stadt singen jeder an seiner Stelle, wie
es Sitte ist, Lobgesänge. Auch die Juden an ihren Orten.
Die Stadt wird bekränzt; alle Glocken läuten; Kämmerer des Kai-
sers gehen voran und folgen nach, damit der Zug der Reiter nicht
gestört wird, und werfen Münzen aus. Sobald sie zum Aufsteigeplatze
gelangt sind, stimmt der Cardinal-Prior von San Lorenzo fuori le mura
den Lobgesang an, wie es Sitte ist, und die Uebrigen respondiren.
Darauf steigt der Kaiser ab und hält, nachdem er die Krone abgelegt,
dem Papste beim Absteigen den Steigbügel. Dann wird der Papst
vom Kaiser und dem Stadtprafecten in die Kammer des grösseren
Palastes geführt, wo sie sich trennen. Die Kaiserin aber wird von
dem Primicerius und dem Secundicerius der Richter zur Kammer der
Kaiserin Julia geführt, wo sie mit den Bischöfen und Baronen speisen
muss. Die Kämmerer des Kaisers mit dem Kämmerer des Papstes
geben allen Ständen des h. Palastes Geschenke, während der Papst
und der Kaiser in ihren Kammern ruhen. Darauf speist der Kaiser
zur Rechten des Papstes sitzend, die Anderen sitzen jeder an seinem
Orte. Nach dem Essen steht einer der Diaconen, dem es der Archi-
diacon befohlen hat, auf und liest die Lection; danach stehen die
Sänger auf und singen, was sie gewöhnt sind. Nach dem Gesange
stehen alle mit Danksagungen auf. Der Papst geht in seine Kammer
zurück, der Kaiser nach der Kammer der Julia."
Zur! feierlichen Krönung gehört nothwendig die Salbung durch
Priesterhand 1). Petrus de Ebulo beschreibt ausführlich (del Re, Gro-
nisti sincroni I, p. 410) die Krönung des Usurpators Tancred, welche
der Papst in Rom 1190 vollzog. Zuerst werden mit dem heiligen
Chrysma beide Hände gesalbt, damit der König beide, das alte wie
das neue Testament siegreich zu tragen vermag; dann die Arme,
Schultern und die Brust, und dabei spricht der Papst die Worte:
zum Gesalbten des Herrn salbte dich Gott (in Christum Domini Te
deus unxit). Darauf erhält er das Reichsschwert, dann das Scepter
und den Ring, endlich die Krone. Die Miniaturen der Handschrift
des Petrus de Ebulo, welche del Re im ersten Bande des genannten
Werkes mittheilt, stellen Taf I. die Salbung des Herzogs Roger durch
Chev
12262:
espees
Et en
upres le
murona Et enoing.