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VII.
Krönung- des deutschen Kaisers.
„Gott, unerforschlicher Urheber der Welt", wie bei der Salbung eines
Königs. Nach Beendigung des Gebetes geht der Erwälilte mit dem
Cardinal-Erzpriester und dem Archidiacon, die er bei der ganzen Feier
der Salbung als Meister haben muss, nach dem Georgen-Chore, sie
bekleiden ihn mit dem Amictus, der Alba und dem Cingulum. Und
so fuhren sie ihn zum Papste in die Sacristei. Hier macht er ihn
zum Kleriker und gestattet ihm die Tunica und Dalmatica, das Plu-
viale und die Mitra, die Strümpfe und Sandalen, die er bei seiner
Krönung tragen soll. So angekleidet steht er vor dem Papste. Aber
nach Beendigung der Prüfung geht der Bischof von Ostia nach der
silbernen Pforte, wo die Königin mit ihren Richtern und Baronen
wartet, und spricht zu ihr folgendes Gebet. Nach Beendigung
des Gebetes führt einer der Cardinal-Priester, dem es der Prior ge-
heissen hat, und gleichfalls ein Diacon, dem es der Archidiacon be-
fohlen, die Königin zum Altare des h. Georg; hier wartet sie, bis der
Papst mit seiner Procession herauskommt.
Nachdem alles dies beendet ist, legen die Diener dem Papste die
Planeta und das Pallium an, und nachdem er die Mitra aufgesetzt,
schreitet er vor, indem die Orden wie gewöhnlich vorangehen. Hinter
ihm geht der Erwählte mit seinen erwähnten Führern, darauf die Kö-
nigin, bis zum Schreine des h. Petrus. Daselbst singt der Primicerius
mit der Schule den lntroitus und das Kyrie eleison und schweigt
dann. Der Papst steigt zum Altare hinauf und nach der Confessio
giebt er den Diaconen den Segen und räuchert. Nach dem Weihrauch
steigt er auf seinen Sitz. Der Erwählte aber und seine Gemahlin
werfen sich unterdessen nieder vor dem Schreine des h. Petrus, und
der Archidiacon betet die Litanei. Nach deren Beendigung wird er
[der Erwählte] entkleidet und behält nur das Pluviale an. Der Bischof
von Ostia salbt ihn am rechten Arme mit geweihtem Oele und zwischen
den Schultern und spricht Nach der Salbung des Königs folgt vor
dem Altare die Einsegnung [Salbung] der Königin.
Darauf steigt der Papst von seinem Sitze herab und geht nach
dem Altare des h. Mauritius; der Erwählte und die Königin folgen.
Und während der Papst auf der Schwelle am Eingange des Altares
steht, steht der Erwählte vor ihm in Mitten des Kreises [rotae]; zu
seiner Rechten steht die Königin mit sechs Bischöfen des Lateranen-
sischen Palastes, die auf den Kreisen ringsum stehen; der siebente
dient dem Papste beim Altardienste. Dann nehmen der erste und
der zweite Oblationarius die Kronen des Erwählten und der Königin
vom Altare des h. Petrus und legen sie auf den Altar des h. Mauri-