cieutsclaen Kaisers.
Krönung
507
um ihn herum stehen die Bischöfe und Cardinaldiaconen und die übri-
gen Orden der Kirche. Da küsst der erwählte Kaiser mit seiner Ge-
mahlin und allen seinen Baronen, geistlichen und weltlichen, dem
Papste die Füsse, und während die Königin von den schon genannten
Geleitherren zurückgeführt wird, schwört der Erwählte dem Papste
folgendermassen Treue. Hier nimmt der Kämmerer des Papstes
den Mantel des Erwählten an sich. Darauf fragt ihn der Papst, ob
er Frieden mit der Kirche haben wolle, und nachdem er das dreimal
bejaht, spricht der Papst: „und ich gebe Dir den Frieden, wie der
Herr ihn seinen Jüngern gab". Er küsst ihm Stirn und Kinn (denn
rasirt muss er sein) und beide Wangen, zuletzt den Mund. Dann
steht der Papst auf und fragt ihn dreimal, ob er ein Sohn der Kirche
sein Wolle, und wenn er dreimal erwidert hat: „ich will es", so spricht
der Papst zu ihm: "und ich nehme Dich auf als Sohn der Kirche"
und er nimmt ihn unter seinen Mantel und jener küsst die Brust des
Papstes und [der Kaiser] fasst ihn [den Papst] an der rechten Hand
und sein Kämmerer stützt ihn an der linken Seite. Der Erwählte
aber wird zur Rechten vom Archidiaconus des Papstes geführt und
so tritt er ein durch die eherne Thür und die Geistlichen von
Sanct Peter singen: „Gelobt sei der Herr Gott Israels" bis zur
silbernen Thür. Hier verlässt ihn der Papst; er betet; langsamen
Schrittes folgt ihm unter besagter Escorte die Königin bis zur silber-
nen Thür. Nach Beendigung des Gebetes steht der Erwählte auf und
der Bischof von Albano spricht über ihn das erste Gebet...
Darauf tritt der Papst in die Peterskirche ein, während die Geist-
lichen dieser Kirche singen "Petrus, liebst du mich Dann giebt der
Papst den Segen und setzt sich auf seinen Sitz, der zur Rechten dieses
Kreises [eiusdem rotae] bereitet ist. Nach Beendigung des Gebetes
des Bischofs von Albano tritt der Gewählte ein und setzt sich auf
seinen Sessel, indem ihn der Erzpriester und Archidiacon der Cardi-
näle hierhin und dahin führen und neben ihm niedersitzen, damit sie
ihn belehren, wie er bei der Prüfung [scrutinium] des Papstes ant-
worten soll. Der Papst aber hält die Prüfung in folgender Weise ab.
Sieben Bischöfe sitzen zu seiner Rechten nach ihrem Range; die deut-
schen Bischöfe sitzen zur Rechten des Erwählten; die Oardinäle" und
die übrigen Orden der Kirche nehmen Platz. Der Papst spricht:
[und nun examinirt er ihn über seinen Glauben etc.]
Dann geht der Papst in die Sacristei, legt die Pontificalgewänder
bis auf die Dalmatica an und setzt sich so geschmückt nieder. Mittler-
weile spricht der Bischof von Porto über den Erwählten das Gebet: