Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Bmutnacht. 
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deren Bruder und tllldßfö Nahestehende mit in der Kammer  Endlich 
sind die Vorbereitungen beendet, die Verwandten und Freunde ziehen 
sich zurück 2), und das junge Ehepaar ist sich selbst überlassen; das 
Licht wird ausgelöscht 3). Merkwürdig erscheint es immerhin, dass 
Marke mit lsolde selbst in dieser Nacht nicht allein schläft, sondern 
dass Tristan und die Magd Brangäne in derselben Kammer ihr Lager 
haben 4). Die Dichter versagen es sich nicht, diese Situation recht 
anschaulich zu schildern 5). Die lsolde Weisshand ist zwar beflissen, 
ihre Jungfräulichkeit zu bewahren, später aber doch sehr unzufrieden, 
dass Tristan nicht energischer seine Rechte geltend gemacht hat Ü). 
Beaiior ermahnt ihren Gemahl, erst zu beten; aber das Gebet dauert 
minne was gut. „Vil suze du salt vrowen mut haben; di get vroude zu, Nach 
unsir lere du hinacht tu", Sprach di kuningin zu ir, „Disse lere tet man mir: 
Also her dir si gelegen bi Und darnach intslafen si, S0 lege tougen sin hemmid 
an Und ob diu sin gesuchen kan, Daz iz worde heimatliche getan, Sich daz dich 
iht virdrizze: Din oberhenide sin houbt beslizze; Daz so] an dinem vliezze sten. 
Darnach solt du ober in gen An sinie hemde, daz wird dir vroinen. Morgen ich 
wil vru komen Und di kuningin zu dir." 
1) Als G-Eryte den Athis heirathet, nimmt zuerst ihr Vater Eväs von ihr Ab- 
schied nnd übergiebt sie ihrem Gemahl, der sich zuerst niederlegt. Gäyte sträubt 
sich und lässt sich erst von ihrer Mutter Sälustine bereden; ihr Bruder Prophil- 
 sagt ihr gute Nacht. Nachdem eine Frau die Braut, entkleidet, legen die- 
selbe ihre Mutter und Schwägerin mit Gewalt zu Athis. Athis D 10 ff.  Lohengr. 
2354: Diu keiserin des niht enlie Mit der vürstin sie ze bette des nahtes gie. 
Diu kzuner was mit strewe gar überpfellet, Daz bette wol gezieret was, mit golde 
rich und sidcn Manie tier dar in geweben. Diu juncvrowe nü an daz bette was 
gegeben, Der an sie muoste der minne buhurt liden. Nü was der keiser kumen 
dar, Daz gesinde er hiez die kamer rümen gar, Guot naht er gap in beiden mit 
einander. Nü wart diu inagt enbloezet schier. 
2) Mai u. Beafl. p. 91, 15: Dö si ze bette quämen, Die kameraere diu lieht 
nämen Und staktens an die wende. Si wären sö behende Daz si niht lenger dir 
beliben, Vuoge und zuht si danne triben. Die juncvrouwen muosen den Und 
liezen nieman dä bestän Niuwan sie beide. Daz was in doch niht leide; Die tür 
er selbe sparte.  Gerbelts Interpolation zu Perceval (Potvin V, 207): Et les 
cmnberieres s'en vont De lor dame pas pzror n'0nt Qlfeles sevent bien, toz sanz 
filillß, Que bien vaincra ceste bataille. Ambedui jurent bras {i bras Nu im nu par 
desoz les dras. 
Gnnthers hant ; 
3) Nib. Z. p. 96, 1: Diu lieht begunde bergen des Gnnthers 
Diu liebt verbarger schiere under der bettewät. 
4) 'l'ristan p. 316, 30 ff. 
5) Gr. Wolfdietr. 1158 HI; Reinüied 10750 HI; Ottokar CXCII: 
und daz Weib Zwo sel warn und ein leih. 
des 
100, 
der 
d az 
So 
1113,11 
dar 
6) HvF. Trist. 
in winden. 
698: 
Isot nam ir 
pfeitel, 
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linden Begunde sie 
bein, ir 
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