Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Tänze. 
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dem Vortänzer und machte, in zierlichen Tanzschritten vorschreitend 1), 
allerhand Schwenkungen und Bewegungen (s. v. d. Hagen, Bilder- 
saal T. XXII). Eine Art des Tanzes, die wir nicht näher kennen, 
ist der Covenanz 2), Ridewanz 3), Fulafranz 4); auch der "Ahsel" muss 
zu den Tänzen gezählt haben 5). Der „Hoppaldei" oder „Hopelrei 
ist ein wilder Bauerntanz Ü); da wurde gesprungen, dass den Dirnen 
die Röcke hoch flogen und sie mit den Köpfen zusammenstiessen7). 
Die Bauerntänze kennen wir im Ganzen viel besser als die höfischen 
Tanzvergnügungen; während die höüschen Dichter nur mit wenigen 
Worten des Tanzes gedenken, schildert Nithart und ausser ihm so 
mancher ritterlicher Sänger mit Vorliebe die Lustbarkeiten der Bauern, 
1) Troj. 28200: Ez wart nie schoener reige Gemachet von dekeiner schar. Si 
wunden sich dan und dar Und brachen sich her nnde hin. Man hörte lüten un- 
der in Tambüren, schellen, pfifen. Lis üf den füezen slifen Und dar nach balde 
springen (cf. Schenk Uolrich von Wintersteten [HMS. I, 147] IV, 46: Springent 
vroelich an den tanz; 47: Vrouwen, nu singent, Unt dringent Unt springent 
Hübsche trite) Wart da mit hubischen dingen An in beschouwet unde erkant. 
Man sach vil mange wize hant Ir vingei: da blenkieren. Die trite wandelieren 
Begunde man sus unde sö.  De dictis IV ancillarnm S. Elisab., Testim. Juttae: 
Item cum plures fierent circuitus in chorea, nno eoinpleto dixit puellis: Snfflcit 
mihi unus circuitns pro mundo, alios pro deo diinittam.  Nith. CXX, 6 (HMS. III, 
280): Zippel zehen, hupfen nach der gigen, Wandelieren hin und her, Des sint 
sie meister; CXXII, 5 (ib. 283): Zippelzehen, schoken dar, Strichen mit den ver- 
sen; CXXIV, 3 (ib. 287): Er wuri" dort hin Ein vnoz als im sin niht bestuende, 
Und zukt" in wider, Dein andern taet" er denne bald" alsam; CXXX, 2 (ib. 292): 
Unt Vridernn ir slukken vanen slifet.  Parz. 639, 21: Och mohte man da schon- 
wen Ie zwischen zwein frouwen Einen claren ritter gen: Man mohte freude an 
in versten. 
2) Nith. X, 3 (HMS. II, 108): Ge wir zuo dien kinden, die da sint gebeten 
Uf den covenanz; XI, 3 (ib. 109): Da suln wir den covenanz den vir tage inne han. 
3) Nith. CXXV, 9 (EMS. III, 289): Zehant do huohen si ein ridewanzen (vgl. 
Mhd. Wtb. II', 698). 
4) Nith. CXXXVIII, 3 (ib. 307): Gar weidenlich trat si den Fnlafranzen, Ir 
lngge spring stnont sinberlich ze tanzen. 
5) Goeli II, 1 (HMS. II, 79): W01 ltan ich des reigen wise Und ouch den 
ahsel roten lise Nach der gigen tanze ich vil geswinde; III, 3 (ib. 80): Hai: noura 
jon! den ahsel roten kan er W01 ze prise, Meisterlich den houbet Schoten: Singet 
W01 des reijen noten, Hoher sprünge ist ein anger wise. 
6) Nith. XVI, 2 (ib. II, 113): Sus machent um den giegen Ie zwei und zwei 
Ein hopel rei, Reht sam si wellen vliegen; XIII, 8 (ib. III, 198): Ze hant do wart 
der hoppeldei gesprungen. Si vuoren umbe sam die wilden bern; XLIV, 5 (ib. 
III, 223): D0 er sank den niuwen hoppaldei; LXXIL-ö (ib. 236): D0 traten si den 
hoppaldei.  
7) Tanh. IV, 29 (HMS. II, S7): Seht an ir beinel, Reit brnn ist ir meinel; 
XI, 3 (ib. 93); XI, 2 (ib. 93): La sitüli blekken Ein wenck dnr den willen min. 
 Goeli II, 6 (HMS. II, 79): Hohe sprunge, geile bakke knüsse. 
	        
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