Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

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Schachspiel. 
und Silber 1) oder aus Elfenbein gefertigt, die Figuren aus Elfenbein 
und Ebenholz geschnitzt?) oder aus verschiedenfarbigem Edelstein ge- 
schnitten 3). Auch aus gewöhnlichem Knochen mag man die billigeren 
gedrechselt und dann die eine Partei mit rother Farbe gebeizt haben 4). 
Die Figuren (schächzabelgesteine) hiessen: der König, die Königin 
(afr. lierge), der Ritter (unser Springer, afr. chevalier), der Alte (unser 
Läufer; afr. auiin, fou), der Roch (unser Thurnl, afr. roc) und schliess- 
lich die Venden (unsre Bauern; afr. peons, paonsf). Die Schach- 
bretter sind von ganz bedeutender Grösse, so dass sie im Falle der 
Noth auch einem Ritter als Schild dienen können; so lange sie nicht 
gebraucht werden, hängt man sie an die Wand Ü). Auch die Schach- 
1) Salomo u. Morolff 1187: Eyn gut schaffeczabel Das was W011 mit golde 
dorohslagen. Vil gesteines dainne lag.  Pereev. 22442: Emmi zweit -j- eskeekier 
Porpoint dkusur et de {in or. Moult Teurent fait pm: graut sens Mor.  Ren. de 
Mont. p. 156, 35: D'un eschekier dargent.  Lanc. I, 18391: D0 maecti een rike 
scaee speLVan goude van seluere gemaect. 
2) Dolopathos p. 364: Ifune partie fu d'yvoire Et 1i autre fut (Pebenus.  
Pereev. 7274: Lors verse les escies ä terre; D'ivo1'e furent -x- tans gros Ohutre 
eskiek et de p1us dur os.  Durmars 544: A uns eschais divoire gros Joent de- 
sus 1m esohequier.  T1'ist._p. 57, 25: D21 bi hiene ein gesteine Von edehn hel- 
fenbeine Ergraben W01 meisterliche. " 
3) Ann. Pegavienses 1096: Dedit (so. Judita comitissa. am "Wratislai Boem0- 
runi regis) praeterea ad ornaßoum pulpiti (Pegavienrsis) lapides seachorum eristal- 
linos et eburneos sculpturis insignes.  Percev. 22445: Les riees eskes d'or polis 
Uesmerandes et de rubis. 
4) Sal. u. Mor. 1194: Das gestoine was Wisz und rot.  UvdTürl. Wilh. d. H. 
p. 49: Eyn sehachzabel van elfenbeyn, Ouch brachte man zweier hande gestein, 
Van zweier varwe daz edele schein. 
5) Renner 22496: Künge und auch künigin Roch ribter alden venc1e1in.  
Pan-z. 408, 29: Ez waere künec oder roch, Daz warf si gein den vinden doch.  
Reinin. von Zweter 11, 152 (HMS. II, 140): Ich hzun den künig 21.1 eine noch Unt 
weder ritter noch daz roch, Mich stiuret niht sin alte noch sin vende.  Titur. 
3107, 2: Mit kunigen und mit roehen, alten, ritter, venden gar mit topel.  Sal. 
n. Mor. 1310: Bit er yr einen ritter und zwen venden gestzdl.  H. Georg 149: 
Als uff dem brete deine roche Ander gesteine ist undertan, Also muesz man en 
den ruem 12m.  Percev. 11353: Puis 1e mattoit cPeskies de iierge; 21461: -j- 
paonxiet.  Rom. de 1a Rose 7445: Et qui eschec dist 101- eust, N'iert-il qui eo- 
vn'r 1a peust, Car 1a {ierche avoit este prise Au gieu de 1a premiere assise Ou li 
rois perdi comme fos, Ros, chevaliers, paons et fos.  Ren. de Mont. p. 389, 16: 
Puis gita. - auün. 
6) Parz. 408, 19: Dö vant diu maget reine Ein schächzabelgesteine Unt ein 
bret, W01 erleit, wit: Dez bräht si Gäwäne in den strit. An eim isenineni ringez 
hienc, Dä mit ez Gäwän enpüenc.  Trist. p. 57, 20: Tristan in dem schiffe er- 
sach Ein schächzabel bangen, An brete und an den Spangen Vil schöne und wol 
gezieret.  Cröne 18868: N11 erwusoht Gäwein daz zzubelbret.  Laune. I, 38355: 
Daer vore hi een scaecbert nam.
	        
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