Gäste.
Allerlei
Pilger.
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Zeit mit einander, nehmen darauf Abschied und gehen zur Ruhe. Am
nächsten Morgen bricht Durniars früh auf, ohne seine Wirthe wieder-
zusehen, und bittet Gott, ihnen ihre Güte zu vergelten.
Aber nicht allein Ritter mit ihren Damen beanspruchten die Gast-
freundschaft eines Schlossherren; alle Reisenden, die ihr Weg an der
Burg vorüberführte, sprachen dort vor, baten 11111 Nachtquartier, um
eine Mahlzeit, und schwerlich ist einer abgewiesen worden. Eine Un-
gastlichkeit wie die des Klosters von Tegernsee, die Walther von der
Vogelweide in den folgenden Versen brandmarkt 1), ist doch wohl nur
selten gewesen. "Man seite mir von Tegernse, Wie WOI daz hüs mit
eren ste. Dar kerte ich mer dann eine mile von der straze. Ich bin
ein wnnderlicher man, Daz ich mich selben niht enkan Verstan und
mich so vil an fremede liute laze. Ich schilte s' niht, Wan got genade
uns beiden. Ich nam da wazzer: Also nazzer Muoste ich von des mü-
neches tische scheiden."
Die Wallfahrer und Pilger kehrten oft in den Schlössern ein und
fanden freundliche Aufnahme. Die Pilger trugen graue Büsserröczke
(slavenie, afr. esclavine, s. S. 228) 2), starke rindslederne Schuhe und
Gamaschen, einen breitkrämpigen Hut, einen tüchtigen Stock (afr.
bordon), eine Tasche und eine lederne Feldflasche. Die letzteren
waren Wahrscheinlich an einem Riemen oder Bandelier über den Hals
und
die
Schulter
gehängt 3).
Kamen
die
Walllfahrer
V O 111
heiligen
1) ed. Lachm. p. 104, 23.
2) Karlmeinet p. 135, 9: Dry_pa1teners slavenien Haent sy do dnl an ge-
daen. Gaydon p. 294: Une esclavinne, qui fu noire et velu Vest en son des
sans nulle arresteue. Prent -j- chapel de graut roe tortue Et - bordon dont
1a pointe iert aigue, Descharpe au 001 qui bien estoit couzue.
3) Karhneinet p. 135, 16: Oueh nam Karlle der konynck Eyns paltenars hoit
Op syn houet zo den zydelm. So we is Dauid nlochte erlyden, Hey nloeste dragen
de male. Nu wysset snnder logen zale, Dat Dauid in der molen droch Goldes ind
siluers genoch. Der scheneke droch ouch eynen sack. Karls last ind syn gepack
Dat was eyn fiesche lederin, Dar ynne droch hey guden wyn, By Stunden, als id
so quam; p. 139, 64: Den ruwen pilgerinus hoit Zoch der konynck walgemoit Vastle
vur de ougen; p. 142, 34: Der hoit was breit von ruwen haren, den hey up dem
hoeffde droieh. Hey was gestalt in dat gevoich Als eyn paltener von arde; p. 146,
64: Ouch worden beyde de iunffrowen Gecleydet harde schere Alse pylgerynnere;
p. 147, 1: Galra moeste ir schoenes haer Stoppen; vur ir ougen clar Zoch sy eynerl
breyden huet. Ouch moesten de iunffrawen guct Z0 den zyden ane doen Van ryn-
deren zwene vaste schoen; p. 259, 30: Ouch dede hey an dar na Eynen alden
kotz gra; 35: Zwo zorissen hosen Dede hey ouch ane; 44: Ouch so hait hey ge-
soett Des armen mannes bedelhuett. Der palmen mit dem staue E11 woulde hey
neit Wesen ane. Hey en nome sy beydc in de haut. De schirpe hey ouch da ane