Schellenbehaung.
Bmndzeichen.
Peitsche.
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und das "gügerel" 1) der nihd. Dichter bezeichnet wahrscheinlich das-
selbe, nur wenden sie den Ausdruck meist zur Bezeichnung des Kopf-
putzes oder der Kopfrüstung der Streitrosse an. Besonderen Werth
legt man aber immer, zumal bei dem Ausputz des Reitzeuges (gereite)
für Damen, auf den Schellenbehang z). Guntherus Ligurinus (IV;
Reuber, Script. Rer. Germ. p. 333, 33) beschreibt uns den Schmuck
des Rosses, auf dem Friedrich I. bei seiner Kaiserkrönung in Rom
ritt, folgenderinassen:
Postea gennniferanl laetn cervice coromuu
Ipse ferens insedit equo: quem purpura totum
Ambit ot intextis velamina laietzu figuris.
Aurea nüriüco radiantibus ordine gemmis
Sella. nitens picto regem amplectitur arcu.
Auren nexilibus fastidit üaena cathenis,
Gennnzmtosquo lupos et fulvuln nlast-icat anuruln.
Lucidus c mediu dependet fronte pyropus,
Lucidu multisonis phalerantur pectora bullis.
Natürlich waren die Pferde mit Hufeisen 1aeschlagen") und trugen
das XlVzqulaen des Besitzers auf dem Bnge eingebrannt zur Schau 4).
Männer trieben das Ross mit den Sporen an und 1arauchten nur
sehr selten eine Reitpeitsche Frauen und Zwerge dagegen haben
immer eine Geissel (afr. corgie). An einem Stabe aus Elfenbein sind
einige seidne Schnüre, mit schweren Knoten am Ende, befestigt ü).
1) Parz. 145, 20: A1 röt was, sin gügorel. Wigani. 3734: Ey wie die ritter
sich ruorten Auf verdeckten rossen schnel! Die heten mangen gügerel Und man-
ger handt gezymer. Lanz. 4438: Guldin was sin gügerel, Ein bouin mit löubern
niht ze breit. Ein grin1el('?) was (lzrr an bereit Mit sidinen weifieren. Sus pflae er
sich zieren Beidiu an helm und an Sporn.
2) HvF. Troj. 14506: Ir gereite als von Schellen elanc. Wigani. 1749: Die
zelterpferd die sy ritten Die warn prawn, weysz und rot, Und mit gIOSSGIII vleysz
gesatlott, Behangen wol mit Schellen.
3) Parz. 256, 13: Ein ors daz was wol beslagen, Und ein barfuoz pfäret daz
muose tragen Eine frouwen. Apoll. 18749: huofisen. W igal. p. 114, 14: Sines
rosses man mit llize laflac, Ez Wadi da harte wol beslagen.
4) Parz. 540, 26: Des gräles Wapen was gebraut, Ein turteltübe, an sinen
buoc.
5) Emcl. 1541: Ünz Eräeliüs der knabe Mit eiine kleinem weichen stabe, An-
derhalben ellen lanc, Sime volen bete einen swanc. Ferguut 477: Ene gorgie
nam hi in sine hant. Men Wiste van sporen niet in lflzmnt. Die gorgie was te Inde
geknoeht, Percev. 1806: Une roote en sa. main destre Porta por son eeval ferir;
2380: Ains nies estrier veu ifavoit Ne (Pesporons iien ne savoit Fors de eilande
ou de roote.
ß) Nih Z_ P_ 75, 2; (Albrieh) unt eine geisel swaere von golde an siner hant;
2: Siben knöpfe swaere die hiengen vor dar an. Parz. 314, 2: Ein geisel fuorte
se in der hant: Dem wär'n die swenkel sidin Unt der stil ein rubbin. Wale-