Brunnen.
Cisternen.
Burgstrasse
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von den Feinden zerstört werden und dann wurde die Feste durch
Durst leicht zur Ergebung gezwungen 1). Deshalb erscheint auch dem
Eneas, als er den Platz für seine Burg Albane sucht, die eine Berg-
spitze so besonders geeignet „Wand uf dem berge obene Sprank ein
brunne ze mazen groz" (En. p. 118, 22). War man nicht so glücklich,
eine Quelle anzutreffen, so grub man tiefe Brunnen, und fand man
auch da kein Wasser vor, so behalf man sich wie auf der Wartburg
mit Cisternen 2), in denen sich das Regenwasser ansammelte; durch
Sandschüttungen wurde dasselbe dann gereinigt und trinkbar gemacht.
Der Weg zur Burg (diu burcstraze) War in der Regel so angelegt,
dass er nur für einen Reiter Raum bot 3); so wurde es bei einiger
Wachsamkeit wohl möglich, die Annäherung der Feinde rechtzeitig
zu GIIiXlOCkGHI, denn dass die Strasse vom Wächter überblickt werden
musste, war selbstverständlich. Ging es an, so führte man den Weg
derart, dass die Hinaufsteigenden ihre rechte, vom Schilde nicht ge-
deckte Seite den Vertheidigern preisgabenl). Manchmal wurde jedoch
auch die Strasse selbst noch durch besonders angelegte Werke, stark
befestigte, nicht zu umgehende Thore, kleine detachirte Forts ver-
theidigt 5). So deckt das Schlösschen Ehrenfels, bestehend aus einem
Thurm, einem Wohngebäude und einer Ringmauer, den Zugang zu
der Burg Hohen-Rhäitien. Complicirter, aber auch aus viel späterer Zeit
herrührend, ist das Vertheidigungssystem am Burgwege des Kärntheneif
Schlosses Hochosterwitz (vgl. Mitth. der k. k. Connnission V, 245).
1) Heinrich I. von England belagert 1118 Aleneon: Deinde securius obsessos in-
festzivit eisque aquam per subterranee machinamentzi. occultis abscisionibus abs-
tulit. Indigemie siquidem meatum noverant, per quem eonstructores arcis aquzie
duetum de Seite, illuc effecerzint. 111i vero qui claudebantur in arce, videntes sibi
cibaria. deesse nullumque auxiliunl ex aliqua pa-rte provenire pacem fecei-unt tur-
rimque reddentes cum omnibus suis salvi exierunt. Ord. Vit. 1. XII. c. S.
2) Parz. 661, 24: Zeiner zisternen W-Eirn si beidiu dä, enwiht, Wan si habtens
wazzers niht. Ferguut 3744: Die jonefiouwe neun Ferguut mettien Ende leiddene
in ene sisterne, Daer vant hi hangende -i. 1ante1-ne_
3) Iwein 1075: Nü was diu burcsträze Zwein mannen niht ze mäze. Sus vuoren
si in die enge Beide durh gedrenge "Unz an daz palas.
4) Stapel, Burgenbau a. a. O.
5) Virginal 136, 1: Dar üf (das Pferd) saz min her Dieterich. Der edel vürste
Helferich Der vuorte si ze hüse Ein stige, diu üf ze berge gie, Ei-büwen W01 dort
unde hie Mit maneger leie klüse, Underbüwen, undei-graben W01, Gevestent und
geletzet Als man ein burc ze rehte sol. Der Abhang des Berges, welcher die
Burg trägt, heisst; die Burclite: Ortnit 263 In die bui-cliten er den vanen stiez.
Wolfdietr. A. 80; Er reit über die brücke, im lühte des morgens schin. Roht am
der burcliten erwacht dwl. kindelixi.