Von einen]. recht geselligen Leben konnte schon bei der Schwie-
rigkeit der Verkehrsmittel nicht recht die Rede sein, doch machte
man gern Besuche und freute sich besonders, wenn ein Gast in der
Burg vorsprucli und dzunit die Einförmigkeit des täglichen Treibens
einigermassen belebte. Grössere Reisen wurden Wohl auch hin und
wieder unternoirinieii; man Wallfnhrtete nach einem berühmten Heilig-
thunie, nach einem liVunderurte, besuchte die von den Fürsten veran-
stalteten Turniere; aber in der Ältegel laeschriinkt man sich, und das
gilt zunächst von den Damen, auf Besuche, die man" in der Nachbar-
schaft bei befreundeten Höfen, auf den Burgen seiner Bekannten
abstattete.
In den seltensten Fällen bediente man sich eines Wagens. Nur
wenn es galt, eine Reise zu unternehmen, dann entschlossen sich wohl
die Damen und die alten Herren, die des lange Reiten nicht mehr
eartragen konnten, einen Wegen zu benutzen Aber zuigenelnn ist
eine solche Fahrt gewiss nicht gewesen. Einmal waren die Strassen
keineswegs in gutem Zustande, dann aber bot die Construction des
Wagens auch sehr geringe Bequemlichkeit. Nur die grossen Heer-
strassen, auf denen die Handelszüge sich bewegten, wurden leidlich in
Ordnung gehalten, mit Steinen, die in Kalk oder Cement verlegt
1) Lancel. l, 30499: S00 ginc soe si ierst mochte Ten Wagens, dzwr die jonc-
irouwe in quaml, Daer si een scocn kint (voan drei Jahren) ute 1mm. G1". YVolf-
dietr. 2089: Des lachete am den ziten Wolf" her Dieterich, Also tauben die frowen
uf dem wagen minniglich. Gaufrey p. 310: Si malzude com fu (Fhmdrine) 0st
en -j- car montä. Gui de Bourg. p. S: Et si fzmce biau 011m meintenant autor-
ner Mult bel, sor -iii_j- roes, por aler plus soef, Et si face sa mere et m serour
anntrer Et tout le plus viel home qu'il a. en sou renä.