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Falkenbeize.
Furt und wird über und über nass; Ross und Kleider fallen nach
altem Gewohnheitsrecht den Falknern zu 1).
Es konnte aber leicht vorkommen, (lass stärkere Raubvögel den
Jagdfalken selbst jagten 2). Dann war der kostbare Vogel entweder
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Fig. 8G.
Falkenjagil.
(Nach Strutt, Dress und habits.)
sofort verloren oder er wurde verscheucht, flüchtete sich in den nächsten
Wald und kam nicht zu seinem Herrn zurück. lh11 iUlfLUSUGlIGD.
durch Zuruf und Lockspeise wieder zu kirren und einzufangen, war
die mühsame Aufgabe des Falkners 3) (Fig. Das Gedicht „der Minne
FalknerM) schildert diese schwierige Arbeit.
Der Falke ist der Liebling von Männern wie von Frauen; oft
wird die Geliebte oder der Geliebte von dem Dichter mit dem Lieb-
lingsfalken verglichen. Sein helles Auge ist sprichwörtlich 5); seine
Sauberkeit, die Sorgfalt, mit der er sein Gefieder putzt und glättet,
lassen ihn als ein Muster wohlanständiger Eiusserer Erscheinung gelten
1) Parz. 400, 19: Ein reiger tet durch Hucht eiltwich In einen muorigen tich:
Den brähten valken dar gehurt. Der künee mochte unrehten fiu-t, In Vzblkßll hilfe.
wart er naz: Sin ors verlös er umbe rlaz, Dur zuo 21.1 diu kleider sin (Doch sehiet
er vzulken von ir pin): Daz nämn die valkenaere. Op dzw, ir reht iht wzere"? E1.
was ihr reht, si soltenz 112m: Man muose ouch si bi rehte 12m. Ein ander ors man
im dö läch: Des sinen er sich gar verzöuh. Man hienc 00h zundcr kleit an in:
Jenz was der valkenaere gewin.
2) Nib. Z. p. 3, 1: In (Iisen höhen ören trounlte Krienlhilde YVie si züge einen
vzmlken sture schoen und wilde, Den ir zwüne am erkrunnnen.
3) Pamz. 281, 23 ff.
4) Bibl. d. litt. Vereins XX.
5) Rom. de 1a, Rose 253: Les yex 01: plus vairs duns f-(iueons. Vgl. YVilleh.
273, 10.
G) Troj. 7536: Mödöfu diu vil climre Lzineseime kann geslichen in, ("ieetreiuhet