Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Vogelstelleml. 
Fischfang. 
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Wölfe I), Bären und selbst Wildschweine iing man ausserdem in 
Fallen 2). Auch derVogelfang machte den Herren viel Vergnügen. Man 
brauchte dazu Leiinruthenii) oder fing sie mit Kleben, einer Art Falle, in 
welche die Vögel mit Lockspeisen (reizel) gelockt wurden 4). (Vgl. die 
Miniatur aus der Pariser Handschr. des Roman du Saint-Graal [N. 6769, 
Bibl. nah] bei Vaublanc a. a. O. IV, 278). Ob man auch mit Schlagnetzen, 
Vogelheerden damals schon Bescheid gewusst, ist nicht überliefert. 
Der Fischfang wurde endlich auch von den Herren hin und Wieder 
betrieben, indessen ist das Angeln durchaus nicht in dem Grade wie 
die Jagd eine ritterliche Leidenschaft ä). Anfortas, der Gralkönig, 
zwölf Jungfrauen (Wigal. p. 264, 1-265, 16). Wig. p. 264, 15: Enmitten dar inne 
hienc Ein mückennetze sidin, Mit golde was gehangen dar in Ein kristalle, lüter 
danne ein glas, Daz vil wol gefüllet was Mit balsam, der gap süezen smae, Der 
süeze enstrite gegen wae Bisem und spica nardi; p. 265, 5: Daz netze was ge- 
stricket wol, Guldiner schellen hieng ez vol Nidene an dem ende.  Lanzel. 
8508: Daz netze was oueh genaeme, Als ez von rehte solde, Von siden und von 
golde Harte wol gestricket. Üf die maschen warn geschicket Guldine kasten 
reine, Dar inne edel gesteine Von al der welt daz beste. Daz neivze was vil veste, 
Gemachet wol ze der wis, Daz min vrouwe Iblis Drunder ligen solde, Swenne si 
ruowen wolde. Ez ist ein warheit, niht ein spel, Daz netze was sinewel In einen 
knopf wo] gemacht, Der was ein stein von vremder slaht.    Ein guldin ket-en was 
Gehait daran, diu dervon giene, Damite man daz netze hienc Höhe üf swie man gerte. 
1) Apollonius 1221: Mit listen vaehet man daz tier, Dem, wolfe legt man den 
trouch, Da vellet er in hinz an den pouch. Siehe er den drouch liegen da, S6 
Wßere er lieber andirswa.  Wolfeisen, Eilhart v. Oberge Trist. 5304: Dö liz 
der leidige wirt beslan Mit wulfesisen ein bloeh; 5415: Und stiz in nedir üf daz 
bloch: Von den sensin wart im doch Die gröste wunde zu teile. 
2) Friderici I. imp. Constit; const. de pace tenenda (1156, Sept. 18) 14: Nemo 
retia sua auf: laqueos aut alia quaelibet instrumenta ad capiendas venationes ten- 
dat, nisi ad ursos, apros, lupos capiendosf  
 3) Trist. p. 23, 4: Reht als der vrie Vogel tuot, Der durch die vriheit, die er 
hat, Üf daz gelinlte zwi gestat: Als er des linies danne entsebet Und er sich üf ze 
vlühte hebef, S0 klebet er mit den vüezen an. Sus reget er vedere und Wil dan. 
Dä, mite gerüeret er daz zwi An deheiner stat, swie küme ez si, Ezn binde in unde 
mache in haft; Sö sleht er danne üz aller kraft Dar und dar und aber dar Unz er 
ze jungeste gar Sieh selben vehtende übersiget Und gelinlet an dem zwige liget. 
4) Parz. 273, 26: Vogele gevangen üf dem klobn. Cf. 425, 21.  Lohengr. 317 0: 
Mit einem kleben er vogelt.  Titur. 2686: Uf kleben kan den reizzel Vogel trie- 
gen; 2234: ir venne vaeh  und ir kleben, stricke, netze. 
5) Wolfr. Tit. 154: Schionatul-ander mit einem vederangel Vienc asehen unde 
vörhen; 159: Schionatulander die grözen und die kleinen Vische mit dem angel 
vienc, da er stuont üf blözen blanken beinen Durh die küele in lütersnellem 
bache.  Karlmeinet p. 44, 30: Dycke vischeten sy in den wagen.  Hadamzxr 
des Labers Jagd 455: Hofieren, tanzen, singen, lagen, fischen, beizen, Swaz sundei- 
lust kan bringen, Daz kan den muot mir zu unmuote reizen.  Pereev. 4185: Et 
eins qui devant fu peseoit A 1a ligne, et si assrmehoit Son ameneon d'un poisgonet 
Petit plus grant d'un vaironet.
	        
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