Kamele.
Büffel.
Löwen.
Leoparden.
Eisbären
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und brachte eine Menge Kamele mit 1). Auch Rudolf von Habsburg
führte 1289, als er Colmar besuchte, ein grosses Kamel mit sich?)
Büffel (bubali), Stiere wie Kühe, erhält 1252 Richard Graf von
Poitiers, der Bruder Heinrichs HI. von England, zum Geschenk
(Matth. Paris).
Einen Löwen hielt sich Landgraf Hermann von Thüringen auf der
Wartburg; sein Schwager, der Herzog von Oesterreich, hatte ihm
denselben zum Geschenke gemacht 3). Bei der Belagerung von Con-
stantinopel (1101-2) lassen die Griechen „inter medium murum et
antemurale" drei Löwen und sieben Leoparden los; die Franken wer-
den jedoch vom Sturme dadurch nicht abgeschreckt 4).
Drei Leoparden, die Wappenthiere Englands, überschickt 1235
Kaiser Friedrich H. seinem Schwager Heinrich Ill. von England 5).
Das hübsche Gedicht „Schretel und Wasserbärml) erzählt, wie der
König von Norwegen (13) "dem starken Künige von Tenemarken
Sa-nte ein zamen wazzerbern. Zwar, ich wil iuch der warheit Wern:
Er was der wizen einer, Ein grozer, nicht ein kleiner". Sein Wärter
führt ihn an der Kette und muss auf der Reise bei einem Bauer
übernachten, der durch einen Kobold arg geplagt wird. Als der
Kobold den Eisbären neckt, wird der sehr grob und verleidet dem
Gespenste ferner das Haus.
König Heinrich l. von England hielt sich in 'Woodstock eine
ganze Menagerie, Löwen, Leoparden, Luchse, Kamele, und hatte da
auch ein Stachelschwein, das ihm von Wilhelm von Montpellier ver-
ehrt worden war 7).
Unter den Hunden der Jagdmeute werden am häufigsten die
1) Ann. Colm. min. 1235: Fridericus imperator venit in Columbariam in mul-
titudine camelorum.
2) Ann. Colm. maj. 1289: 4. Kal. Maji (Apr. 28) venit Ruodolphus rex Roma-
noruln in Columbarizun et duxit secum camelmn, aninml magnuln trium annoruln,
altitudinis inconsuete.
3) Joh. Rothe, Chron. Thuringiae „Wi Lantgrafen Ludwigen ein lauwe anlif
czu VVZLYpGYO.
4) Ordericus Vitalis l. X, c. 19.
5) Matth. Paris. 1235.
6) Hgg. v. Wackernagel, Ztschr. f. deutsches Altth. VI, 174. Auch am Kaiser-
hofe zu Rom in der Küche unter den frisch abgezogenen Häuten findet Guillaume
de Palefne (3063) unter anderen die "de deus blans ors".
7) Guil. Mahnesburensis de Gestis regum Angliae V (H. Savile, Rer. Anglic.
script, Francof. 1601, p. 161): Paulus Orcadum comes, quamvis Noricorunl Regi
haereditario iure subjectus, im Regis amicitias suspiciebat, ut crebm ei munuscula
missitaret. Nam et illa prona voluptate exteraruln terrarum miracula inhiabat,
Leones, Leopardos, Lynces, Camelos, quorum foetus Anglia est inops, grzmdi, ut