der
Anzahl
Gänge.
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Karls des Grossen „a la loi des Francois" (p. 313, 32) bewirthen will.
Jedem Gast soll ein Pfau in Pfeffer vorgesetzt werden, für je zwei
ein Schwan. Der Herzog Nainion erhält das grosse Trinkschiff, die
andern Ritter andre Becher und Schiffe, und bei jedem Gerichte, das
aufgetragen wird, sollen die Becher mit einem anderen Getränke
gefüllt werden 1). Sieben bis acht Gange konnten an einer Festmahl-
zeit wohl vorkommen 2). Ja bei den freigebigen Slaven wurde dem
Gaste noch viel mehr zugemuthet. Helmold berichtet über die da-
mals schon bekannte Gastlichkeit dieses Volkes (Chon. Slav. l. l,
cap. 82): „Nacl1 Beendigung des Gottesdienstes bat uns Pribizlaus,
dass wir in sein Haus, welches etwas von dem Orte (Altenburg) ent-
fernt lag, einkehren möchten. Und er empüng uns mit grosser Fröh-
lichkeit und bereitete uns eine köstliche Mahlzeit. Zwanzig Gerichte
waren auf dem Tische vor uns aufgestellt. Hier habe ich durch die
Erfahrung kennen gelernt, was ich früher nur vom Hörensagen Wusste,
dass kein Volk in der Anmuth der Gastfreundlichkeit die Slaven über-
trifft. Wenn sie Gäste aufnehmen, sind sie alle sammt und sonders
vergnügt, so dass man erst gar nicht um Gastfreundschaft zu bitten
nöthig hat. Was sie durch den Ackerbau, bei der Fischerei oder
der Jagd gewinnen, das wird alles ihrer Freigebigkeit geopfert, denn
sie rühmen sich, dass einer je freigebiger, desto mächtiger sei, und
diese Sticht, sich zu zeigen, veranlasst viele von ihnen zu Diebereien
und Raubanfällen. Aber diese Sünden gelten bei ihnen wenigstens
für lässlich; sie werden mit dem Vorwande der Gastlichkeit entschuldigt.
Nach der Slaven Rechtsanschauung muss man, was man in der Nacht
gestohlen hat, am Morgen mit den Gästen durchbringen. Wenn aber
einer, was sehr selten vorkommt, dabei ertappt wird, dass er einen
Fremden abgewiesen, ihn nicht gastlich aufgenommen hat (hospicio
removisse), so gilt es für erlaubt, sein Haus und Hab und Gut nie-
derzularennen; und in diesem Punkte sind alle einer Ansicht, dass der
1) Ren. de Mont. 312, 33: Je vos comant mult bien, gardes n'i oblies, Que il
n'a,it chevalier läb 6168118 im (liSnBr Des mesages Karlon qui ci sunt assemblä, Ki
n'ait -j- grant paon devant lui empevrä, Et et -ij- -j- cisne richement conräö,
Et grans gastiaus im broie et simmles buletes; p. 313, 1: Devant le duc Naimon
me metes 1a graut nef Que jou conquis ä Rome wzeleebone citä; E1 tient bien
sestier de bon vin mesurä; 7: Chascuns des chevaliers ait ou hanap ou nef De
Puevre Salemon; caiens en am ases. Seigmor, ä, chascun mes qukus tables porteres
Si enlples les hanas, les coupes et les nes L'une fois de 01er vin et l'autre de 01m,
La. tierce de bougleraste, 1a quarte d'ysope.
2) Aye (PAvignon p. 118: Cel jor furent servi de -vij- mes ou de -vii_j.