Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Tischordnung. 
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zu München (s. Becker 11. Hefner, a. a. O. III, T. 7). 
sind blau enmillirt, auf die Federn waren ursprünglich 
Silberplättchen aufgelegt (Fig. 82). 
Die Flügel 
noch dünne 
Nachdem alle Gäste die Hände gewaschen hatten, setzte man 
sich zu Tische 1). Der Fürst speiste an einem besonderen, auf einer 
Estrade erhöhten Tischi), allein 3) oder mit seiner Gemahlinll), die 
anderen Anwesenden wurden, ihrem Bange entsprechend, vom Truch- 
sess 5) placirtß). Auch an den einfachen Tafeln der Landedelleute sass 
der Wirth zu Haupten des Tisches, und es galt als Auszeichnung, 
wenn dem Gaste ein Platz neben ihm angewiesen wurde 7). Bei den 
Hoftafeln galt, wenigstens in Frankreich, eine ziemlich strenge Eti- 
kette: nur Adlige Wurden dazu eingeladens), wie denn überhaupt 
schon im 13. Jahrhundert der Adel als erste Bedingung der Hof- 
fähigkeit angesehen wurde 9) (s. S. 120). Aber es gab doch auch da 
1) Dunnars 1015: Quant ont 1a.ve, seoir s'en vont. 
2) Percev. 15875: Si lava. tout avant li rois Et apries au mestre dois S'est 
ales en haut asseoir Que tout le laorent bien veoir.  Godefr. de Bouillon 4420: 
La table Godefroy estoit plus haut dreeie, Que les aultres lfestoient.  Rom. de 
Troie 3099: Ä l'un de chies fu fez li deis Oil mangera Prianz 1i reis, Les tables i 
sont arengiees, Oü mangeront ses gmnz mesniees. , 
3) Percev. 39249: (li rois) Ä 1a table au maistre dois La. u sis au mangier. 
4) Percev. 30843: Au mangier fu assis 1i rois En 1a sale au plus maistre dois; 
Avoec 1a, roine mangoit. 
5) Herz. Ernst 3160: Der truhsaeze vor dem tische stuont, Der dem herren 
die sedele gap. In siner hende was ein stap, Der die liute sitzen hieZ. 
ß) Rom. de Brut. 8793: A1 manger est assis li rois A1 cief de 1a sale im un 
(lois, Li baron sesisent entor Cascuns en l'ordre de s'onor; 10737: Quant 1i rois 
fu a1 dois assis, Ä 1a costume del lmis Assis sont li baren entor, Cascuns en 110r- 
dre de signor. 
7) Parc. 176, 13: Der tisch was nider unde lanc. Der Wirt mit niemen sich 
de, dranc, Er saz a1 eine an den ort. Sinen gast hiez er sitzen dort Zwischen im 
unt sime kinde.  Flore 3002: Dö saz er naehste dem Wirte Und ze oberst an 
dem tische.  Lanc. I, 41466: Die Wzuerd bat Waleweine saen, Alse die sire comst 
es blide, Dat hi quame sitten neven sine side Op dat bedde biden vire. 
S) Chev. as -ij- espees 122: Li mengiers estoit ia tous pres Et Kex servi le 
iour es tables Et Bedouiers li eonnestables Avoee Lucan 1e bouteillier. Cil troi 
servirent du mangier. Et Kex a, fait dire et savoir, Ke on ne laist laiens seoir 
Por mangier nului tant soit üers Fors seulement les chevaliers Et les haus clers 
et les pucieles, Les dames et les damoiseles. 
9) Chron. des Duos de Normandie 26630: Ne vout soffrir (Richard II.) nis im 
11111 for Qu'en sa maison eust mestier Nul si Hz non de chevalier; Ünques vilaing 
nul ne d'eus nez Ne fu grantment de lui privez; Kur, ee li estoit aviaire Toz jorz 
retraeient vers Faire E Vers Torine, senz mentir, Dunt 21- peine laoent eissir: Por
	        
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