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Salzfässer.
Tafelaufsiitze.
Saucen und sonstige Beigerichte wurden Wahrscheinlich in beson-
deren Gefässen aufgetragen 1). Die Salzfalsser, die später mit so grossem
Luxus ausgestattet Wurden (z. B. das Salzfass Königs Franz I., von
Benvenuto Cellini, jetzt in der Ambraser Sammlung), waren schon da-
mals von Gold oder Silber gebi1det2), wie z. B. das kostbare, jetzt
im Louvre loewahrte Salzfass, das aus dem Schatze von Saint-Denis
herstammt (s. Fig. 78, nach P. Lacroix). Viollet-Le-Duc theilt im
zweiten Bande des Dictionnaire du Mobilier p. 150 ein zinnernes Salz-
fass des dreizehnten Jahrhunderts aus dem Cluny-Museumniit, welches
die passende Inschrift zeigt:
CÜM SIS IN ltiENSAß) PRIMO DE PAUPERE PENSA:
CUM PASCIS EUM PASCIS AMICE DEUM.
und auf dem Deckel wird der Meister genannt: ROSETUS ME
FECIT.
Von Tafelaufsätzen, die also bloss zum Schmucke des Tisches zu
Izffä dienen hatten, habe ich nur
z?) '24 Q R einmal eine Erwähnung ge-
f ü funden. Helgaldus erzählt in
aß ß 3th E dem Leben des Königs Robert
giä) g (Duchesne IV, 69); "In seinem
l l-r Q Schatze hatte der Mann Gottes
i; , eine Art Hirsch von reinem
T013 äiäg-lätiääkg Silber gefertigt, und ergötzte
i, W Ä sich an ihm bei grossen Fest-
o V d, lichkeiten Zu menschlichem
Fig. 79. Miniatur des Hortulus deliciaruzn Gebrauche hatte el dles Ge-
der Herrad von Landsberg. (Nach H. Weiss, SChenk VOIII NOIIHEIJIIIQHhQIZOgQ
Costümkunde.)
Richard erhalten; er stand nicht
an, es Gott zu opfern." Ich denke mir, dass dies Kunstwerk als
Oentralpiece des ganzen Tafelschniuckes verwendet wurde.
Gabeln brauchte man zum Essen nicht. Auf der einen Miniatur
des Hortus deliciarum der Herrad von Landsberg (Fig. 79) sehen wir
zwar gabelartige Geräthe auf dem Tische umherliegen; es sind die-
selben indessen nur zum Tranchiren der Gerichte bestimmt; die Bissen
1) De 1a, maaille (Jubinal, Jongleurs et Trouveros 103): A sa cha-r ou 21, S011
poisson -Ij- saussiäres ou -j- pocon Ou lolatel ou escuele.
2) Durmars 9947: Le sel fet mehre en ses salieres Qlli Sllllt d'or Üll beles et
chieres.
3) Jedenfalls muss es Mensa heissen, nicht (wie Viollet druckt) Pensa.