Schüsseln.
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seille, die mit niellirten Kreuzen verziert sind, werden von Helgaldus
Floiriacensis in seiner Epitome vitae Roberti regis (Duehesne IV, 61)
erwähnt. Eine goldne Schüssel, in der historische Darstellungen, Scenen
aus dem Leben des Gawein eingravirt sind, beschreibt ausführlich Hein-
rich von dem Türlin 1). Wir können uns eine Vorstellung von einem
solchen Kunstwerke machen, wenn wir die in jener Zeit gearbeiteten,
mit Gravirungen verzierten Patenen betrachten, von denen uns einige
noch erhalten sind. Ich erinnere nur an die schöne Patene des Stiftes
Wilten, welche im achtzehnten Bunde der Mitth. d. k. k. Comm. Taf.
V u. VI abgebildet ist
1) Cröne 8845: Amurfinä sin amie Hiez tragen üf den tisch dar Ein schüzzel
von golde gar Mit zwein tischmezzern; S853: Üf der schüzzel was ergraben Von
zwein xittern ein strit Und beider namen sunder strit Üf sie beide geschriben.
Der ritter einer was beliben Vorm andern nahe sigelös, Unz er im helfe kös Ein
wazzer, dar in er im weich, Dö im sin kraft gesweich, Dar umb alsö geschiiben
was: ,Vor Gawein vil küme genas Von der Serre Laniure, S6 dö ze torriure Ga-
Wein suochte aventiure"; 8890: Und hiez ez also ergraben Üf sinem topliere
(toplier ist also gleich schüzzel, vgl. 29367. 29415).
2) Ueher die Tischgefasse handelt auch Johannes de Garlandia, Synonyme.
(Reutlingen 1487, fol. lxxxiiijß): Discus, scutella, lanx esb catinus et parapsis.
Discus scutella, discus quoque sit tibi mappa. Catinus dicitur vas, in quo vi-
num solet calefieri circa ignem, etiam quasi calefaciens vinum. Lanx idem
lest quod scutella, unde: Lanx tribus una datur triplex manus ingrediatur. Cui lanx
Onginqua. sunt illa damna propinqua. Scutella dicitur a scuton graece, quod
est circulare vel rotundum latine, eo quod scutella est circularis. Parapsis
dicitur scutella habens equales angulos etiam a par, quod est simile, et apsis angulus,
quasi habens pares angulos (also unseren eckigen Assietben etwa. entsprechend).