Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Kuchen. 
Nachtisch. 
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dasselbe aus Roggelv, Gersten- und Hafermeh11). Das feinste Brot 
wird als Schüsselbrot bezeichnet 2). Bisquit kennt schon Chrestien 
de Troyes (Percev. 16924); die im Lanceloet (I, 45729) erwähnten 
Jlredemicken wiz alse een snee" werden wohl ein ähnliches Gebäck 
gewesen sein. 
Neben dem Brote und wohl zum Nachtisch servirt wurden ver- 
schiedene Kuchen. Honigkuchen 3), eine Gewürztorte 4), ja gefüllte 
Torten 5) sind bekannt. Andere feine Backwerke werden gleichfalls 
genannt Ü). In Deutschland waren besonders die Krapfen behebt, die 
in Fett gebacken und mit Zimmt bestreut WUTd6I17). Auch die Pfann- 
kuchen Wusste man zu schätzen S). 
Als Nachtisch wurde zum Brote noch Käse 9) gegeben. Die fran- 
zösischen Dichter nennen verschiedene Arten desselben 10) und kennen 
1) Parton. 9927: Ein girstin bröt vil kleine.  Guill. d'Orenge V, 2758: Gros 
pain de segle fest li cuens aporter.  Perc. 7877: Et pain i ot d'orge et dKaVaine; 
cf. 1692-1. 23096. 
2) H. Elis. 423: Nach hoves ere man in bot Simeln unde sohuzzelbrot Unde 
da zu edel spise. 
3) H. Elis. 1755: Ader ein honjgkuehelin.  De dietis IV ancill. S. Elisab. 
(Test. Isentrudis): Unde saepe aceidit, quod multam patiebatur laenuriam, utens 
quandoque solum tortulis cum melle conditis. 
4) Gesta abbatum horti stae. Mariae 35: Torta, panislpiperafta et mellita.  Du 
Prestre et de la Dame 101 (Meon, fabl. IV, 184): Ont tant done de vin a boivre 
Et mengier des pastez au poivre. 
5) Eustache le meine 1827: La tartes {ist dedansl conüre destoupes, de poi et 
de cire (nämlich aus Bosheit). 
6) Flore 3187: Mules, onblees, gibeles.  Jourdains de Blaivies 813: Assez i 
ot venoison et daintiers.  Ohev. as -ij- espees 8825: I1 depeeent lor venison Et 
font hastes a grant fuison Et (l'autre part font lor dainties. Li chevaliers s'est 
traveillies As loges faire endementiers. Et quant tous pres fu li mengiers, Tons 
sans metre napes sassisent Trestuit, ne pain ne vin ne quisent Fors que bou- 
chiaus ont, ne sai quans, De cervoise et -vi_j- dainties grans Ne il demanderent 
el Ne il n'orent savor de sel A tous lor mes.  
7) Parz. 184, 24: Ein Trühendinger pfarme Mit kraphen selten da erschrei.  
Biterolf 10614: Dort ist einem üf den rant Ziment als der kraphen streut.  
Guill. d'Orenge V, 3805: Riehe pitance de char et de pastes Et de rousoles et 
de poissons peures; V, 3877: Faire rousoles.  Cf. Le Grand d'Aussy, Hist. de 
1a vie privee des Franeais (Par. 1815) II, 276. 
8) Troj. 6080: Phankuochen unde smelzen Wart dem juneherren tiure; 38434: 
Und sunkelt als ein pfanne, Dö man spec inne smelzet. 
9) Parz. 190, 12: Schultern unde hammen dri: Dä, ligent ahte kaese bi.  
S. Oswald 693: Beidin, kaese und bröt, des ist mir üz der mazen nöt.  Renner 
1652: Vier kese, zwei huoner und zwen teikseherren.  Diu halbe bir (Hagen, 
Ges-Ab. I, 213) 81: kaeses dar zuo gehouwen. 
10) Eree 3112: Gras fromages de Gayn.  Guill. de Dole (Romv. 586): De fro- 
mages et eras et sains De la viviere de Clennont. 
19"
	        
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