Fische.
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die Haubenlerche 1) und andere kleine Vögel 2) durften auf einem wohl-_
besetzten Tische ihrer Zeit nicht fehlen.
Fische wurden schon als Fastenspeisen viel gegessen, jedoch
auch sonst mit Fleischgelichten zusammen bei Festtafeln aufgetragen.
Man verzehrte die Fische frisch oder eingesalzen 3). Schon damals
war der eingesalzene Hering 4) ein Handelsartikel, der weithin ver-
breitet wurde. Der Salm wird öfters genannt; in Basel wurde 1277
einer von 7 Fuss Länge gefangen 5). Dann kennen unsere Dichter
den Lachs und die Lachsforelle, den Aal, den Stör und eine Menge
anderer Fische, deren heutige Namen zu ermitteln ich nicht im Stande
bin Ü). Die Hechte werden in einer mit Nelken und Zimmt ge-
würzten Pfeffersauce aufgetragen 7), die Lampreten auch in einer Art
Gallert (Aspic) gegeben S). Sonst werden die Fische wohl meist
gebraten
Pasteten wurden vielfach zubereitet und waren sehr beliebt; man
1) Parz. 622, 8: Zwene gebräten galander; 550, 27: N11 hete daz sprinzelin
erfiogn Des äbents dri galander.
2) Parz. 273, 26: Vogele gevangen üf dem klobn Si mit freuden äzen.
3) Hnon de Bord. p. 122: Et le poison, le fres et le sale K fait trestot ä son
ostel porter. Rom. de Rou 3629: Pain aportent, peisson sale e freiz.
4) Braunschw. Rennohronik 7254. 7271: herinc. Seifr. Helbl. I, 705: Her
Wirt, ich inuoz iuch roesten Als einen herinc üf der gluot.
5) Ann. Basil. 1277: Basileae captus salmo septem pedum venditus triginta.
duobus solidis; sed in foro publico valuisset tres libras.
6) Parz. 491, 16: Salmen, lampriden. Apollonius 8866: Guoter vische sint dä,
vil: Hehten, Salmen äne zil, Lahs, vörhen, stürn, rutvisch, Die lanipreten alsö
vrisch Vähent si zeller stunt; 18319: Salmen und lampreden, Hehten und laalä-
den, Perchsen und die cinde; Älen veizt und linde, Vorhen, göras und aschen,
Ruttenvisch und lahsen, Sturn und die kebervisch; 18329: Die kapplaun und
grundel Vil, k-ipen, pfrillen äne zil. Parton. 10557: Moult furent servi ri-
cement De laain et de vin ensement, Et de grans lus et de saumons, De lamproies,
desturions. Durmars 6338: De bons poissons noveax et fres, Lamproies orent et
saumons, Brars et mules et estorgons. Rom. de 1a Rose 12679: S'il ne se des-
fent de lamproie, De luz, de saumon ou denguille. Aiol 2101: Par 1a foi que
tu dois a saint Simon Quir nous bars et angilles et chiers saumons. Guill.
d'Orenge V, 3874: Gar se sais bien anguilles escorchier.
7) Durmars 6341: Et bons lus socis a, plante A -j- chaut poivre gerofle Qui
fu destempres a canele.
8) Willeh. 134, 13: In galreiden die lampriden.
9) S_ Qswald 125; Er gap in bräten vische, Er gap in semelen und. guoten
win Und swaz dä zames moht gesin; Er gap in zamez und wiltlaraet. GuilL
d'Orenge V, 3806: de poisons peures.