Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Einleitung. 
das Uhner Münster gegenüber einem Dome zu Limburg an der Lahn 
oder zu-Köln so dürftig und prosaisch sich ausnehmen, wie die besten 
Werke eines Adam Krafft bei aller Vorzüglichkeit uns doch recht 
spiessbürgerlich vorkommen, wenn wir sie z. B. mit den edlen Stand- 
bildern der Gründer des Naumburger Domes vergleichen, so sind auch 
die Umgangsformen der Bürger des vierzehnten und fünfzehnten Jahr- 
hunderts steif und befangen; dieselben Formen, in denen sich die 
Cavaliere der Staufenzeit anmuthig und ungezwungen, leiehtlebig und 
oft leichtsinnig bewegten, sind für sie eine Etikette geworden, mit 
der sie ehrenfest und brav, 
aber auch eckig und unbeholfen, gravitätisch 
einherschreiten. 
Die 
Sitten , 
die 
Kunst 
des 
funfzehnten 
Jahrhunderts 
können 
wir nur dann 
recht 
verstehen, 
wenn 
wir 
den Urquell, 
3,118 
dem 
sie abgeleitet sind, die Cultur, die Kunst jener Periode, die wir kurz 
die der Minnesinger nennen wollen, kennen gelernt haben, deren 
Einwirkung fortbesteht, bis das Zeitalter der Renaissance in Sitten, 
Gewohnheiten, Lebensanschauungen und Kunstvorstellungen eine voll- 
ständige Wandelung hervorbringt. Und doch so Manches aus jener 
interessanten Epoche hat sich noch bis auf unsre Zeit erhalten, manche 
Sitte derselben ist uns noch geblieben, und WO selbst die im Laufe 
Jahrhunderte 
der 
verloren 
wurde, 
da 
hat 
oft 
noch 
die 
Sprache 
mancher 
Redewendung 
die 
Erinnerung 
an jene 
schöne 
Z eit 
treu 
und 
lebendig 
bewahrt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.