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Pelzwerlz.
genannt. Die weissen Bauchfelle desselben Thieres, mit grauen Rändern
gesäumt, wurden in Packen zusammengeschnürt (bunt) in den Handel
gebracht und deshalb als Buntwerc oder einiFach "bunt" (afr. vair, lat.
variuni) bezeichnet 1). Diese Vehpelze kamen aus Russland und Polen
und wurden sehr geschätzt 2). Auch die Marderfelle waren gesucht 3),
ebenso Biber-Äl) und Luchspelzwerkä). Geringer war das vom Eich-
hörnchen"), Fuchs T), Hirsch, Hasen oder gar vom Schaf 3). Das kost-
barste Rauchwerk war der Hermelin und der Zobel (afr. sahle)")_
Die Hermelinpelze Wurden mit den schwarzen Schwänzchen des Thieres
noch verziertlo). Der Zobel, am allerhöchsten von allen Pelzarten
geschätzt, wurde aus Russland H) oder, wie Hartmann von der Ouwe
berichtet, aus Conne (lconium einem Lande zwischen den Griechen
und Heiden, gebracht. Zur grösseren Zier wurden wohl auch Stücke
von Hermelin und Zobel schachbrettartig zu einem Pelzfutter zusam-
mengesetzt 13).
Auch Eiderdaunen scheint man zur Verbrämung verwendet zu
1) Iwein 2193: Grä, härmin unde bunt. Durmars 9207: Un surcot vert, forre
de gris. Vgl. S. 236, An1n.-'2.
2) Ann. Bosov. 1135: Sed et dux Poloniae Duxque Boämiae pelles griseas atque
Mardellinas cum variis auri et argenti et pretiosarum rerum muneribus bunt-a affere-
bant copia, ut nullus superesset Principum, qui et Ducum illorum et Imperatoris
(Lotharii) muneribus se non gauderet honoratuln. Cröne 539: Im kann ouch
von Ruschie Manec veder grä und bunt. I-IvdAue Erec 1988 ff.
3) Jourd. de Blaivies 1496: Grans piaus de martre jusqu "an pies traiinans.
Ger. de Rossillon 331: E n'en i a negnn bien ne vest-is Qui n'en ait piau de
martre, garnement gris. Guill. LPOrenge V, 2656: Les piax de martre, les her-
mins engolez.
4) Cröne 6858: Ein veder er dar under truoc, Diu was kostelich genuoc, Von
lütern bibervellen; Ir tiure mohte gehellen Dem zobel vil nahen.
5) Wigal. p. 115, 25: Der priester het "an sich geleit Einen mante], der was
luhsin: Der slaht moht er niht bezzer sin.
6) Erec 2103: Robes de uair et derminetes, D'eseuruex et de violetes, Descar-
lates, de dras de soie.
7) Chron. Gaufredi Vosiensis (s. oben S. 245, Anm. 3).
8) Joinville 667: Ses pennes de ses couvertours et de ses robes estoient de
ganlites (daim) ou de jambes de lievres ou deigniaus.
9) Cröne 541: Ez kostet oueh vil manic pfunt Der zobel und der harm.
10) Wigal. p. 25, 22: Bezogen als si wolde Mit einer veder härmin; 30: Hämme-
zagel was si V01 Innen gestecket.
11) Chans. düäntioche IV, 25: Sables de Roussie.
12) Erec 1999 E.
13) Troj. 2998: Ein fülle was dar under Gar edel von 8631911139: Gewofht 801151611-
zabelehte Was si mit höhem vlize W01 Von zobele swarz alsmn ein kol und üz
hermine snegevar.