Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

und andere Stoffe. 
Sindon 
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Sindonl), ursprünglich ein Bauulwollengewebe vom Sind oder 
Indus, später eine Bezeichnung für verschiedene Stoifgattungen (Fran- 
Michel I, 158, Anm. 3). 
ßtanfortz), Wollenstoff, der in England in Stamford gewebt 
wurde. 
Tiretaine 3) ist ein billiges, wahrscheinlich wollenes Gewebe. (Le 
clit du Lendit rimä 31 (Meon, fabl. II, 302): La tiretaine clont simple 
gent Sont revestu de pou dhrgent.) Näheres ist nicht zu ermitteln. 
Ganz unerklärlich ist mir, was Klepluot bedeuten soll. Weisse 
Kleeblüthe wird als Futter von Scharlachgewändern genannt 4). 
Auch Nazzäts) kommt meines Wissens nur einmal in Heinrich 
von Fribergs Tristan vor. Ich möchte es mit dem von Marco Polo 
erwähnten Nussit zusammenstellen; es würde dann einen Seidenbro- 
catstoff aus Bagdad bedeuten (vgl. Francisqile-Micliel I, 262). Aber was 
ist Märelü)? 
Üeber die Linwät ist es W0lll nicht erforderlich, hier mehr bei- 
zubringen. Aermere Leute kleideten sich in Hanfgespinnst 7). 
Zu den Kleidern gehörte ein Pelzbesatz oder ein Pelzfutter (ve- 
der; afr. penne)S). Das gewöhnlich gebrauchte Pelzwerk ist das Fell vom 
Rücken des grauen Eichhörnchens (Veh), Grauwerk (gräwerc; an". gris) 
l) Blanemxdin 3760: Vcstu fu d'un blaue sydoine; 3908: -l- riee sydolme venneil. 
 Richars li biaus 304: (l'un sidone mist sour son vis; 2365: d'un sydone (l'on 
nfenvoya de Carsidone. 
2) Apoll. 605: Bekleit mit stanfort von Tolet.  D'Auberec 1a vielle Maque- 
relle (A. Jubinal, Nouv. Ree. de Contes I, p. 202): Havoit robe dkestanfort.  Du 
(lange: Stamfortis pro stamen forte panni species. Stamfortis panni species qui in 
burgo Stenfordia texebatur, uncle nomen. 
3) Rom. de 1a Rose 21927: Robes läites par grams maitrises De biau dms de 
soie ou de laine, Fesearlate ou de tiretaine.  Joinville 138: L'endemaix1 je li 
(ä, Timperatrice de Constantinople) envoyai drap pour fämire une robe et 1a paune 
de vair uvec; et li envoyai une tiretaine et cendal pour iburrer la rohe. 
4) Apoll. 606: Sin ritter wären wol bekleit    Mit Scharlach und mit violet    
Mit wizer kläpluot underzogen. 
5) HVF. Trist. 1932: Scharlachen gein dem nazzat Was nach ritterlichen sitt-en 
Den rittern allen zmgesnitten. Vgl. Voyage de Rubruguis en Tartarie c. 36: Elle fit 
etendre devant nous un Nassie, qui est une piece de (lmp de soie large, comme 
une couverture. 
6) Cröne 6910: Einen riehen mantel grisvar, Bedaht mit einem märel. 
7) Rom. de la Rose 10046: Fors eote et sorcot de corcleC?) Et une goncle de 
chauvre. 
8) Wigal. p. 115, 23: Gevidert was er riche Mit einem zobel spanne breit.  
Pere. 2992: Et xfestoit mie pelee La. penne qui d'ermine fu; D'un sebelin noir et 
kenu Qui n'est0it trop lons ne trop les, Fu li mautiaus an eol orläs.  Durmurs 
6531: Et mantel u. penne d'er1nine Et coler dnevre sebeline.
	        
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