Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

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Buckeram 
Girsens. 
Buckeram 1) ist ein Baumwollenstoü aus Bukhara (Francisque- 
Michel II, 33), kann aber unmöglich so dünn wie Musselin gewesen sein, 
da man sonst schwerlich Hosen oder gar Zelte daraus gefertigt hätte. 
Burre (afr. burel) 2) ist ein grobes Tuch. 
Byssos (nihd. bisseP) ist ein feines Seiden- oder Leinen-Gewebe. 
 Can1elin4) und Canielotä) sind zwei verschiedene leichtere 
Wollenstoffe. Dublet") vielleicht ein besonders dickes Wollenzeug. 
Ferrari 7) (afr. ferrandine), ein leichter Stoff, dessen Kette aus 
Seide, der Einschlag aus Wolle besteht (Francisque-Michel II, p. 236). 
Fritschäls), ein feines Tuch, gelber oder grüner Farbe; es wurde 
in den Niederlanden (Gent) gewebt"). 
Galebruna (Les Olims II, p. 81. XIII) ist auch ein Wollenstoff. 
Girsens (Trist. I, 177: Tu es vestu de beau girsens De Renebors, 
si 00m je pens) ist wohl auch ein Wollengewebe. Renebors w) 
scheint mir Regensburg zu bedeuten, ich finde wenigstens keinen 
anderen Ortsnanien, der hierher passte. 
1) Cröne 2862: Ein wambeis wart ime gesuocht Von einem buckerziln bhmc. 
 Wilh. v. Wenden 3581: Wiz buckermn Den zwelf knehten wart gesniten.  
Chans. d'Anti0che VI, 6: Fist bien vestir le mes d'un vermeil bougerant.  Erec 
1843: De boqueranz et (Tescarlates.  Parz. 800, 17: ein kleine gezelt von bucke- 
ram; 588, 15: hemde und bruoeh von buekeram.  Blancanclin 3635: Si ot cauces 
de bougeran. 
2) Cröne 6847: Dä hüte burre kleinen wert.  Rom. de 1a, Rose 4949: Les- 
porpres et les buriaus use; Car ausinc bien sont ainoretes Sous burieus comine 
sous brunetes; 9823: Me garantist el cors et teste Pur vent, par pluie et par 
tempeste Forre (Tagniaus cist miens buriaus, Gonnne pers forre (Tescuriaus. Mes 
deniers, car 1118 semble pers, Quant ge, por vos robes de pers, De camelot ou de 
brunete, De vert ou (Pescarlate achete.  Durmars 3102: Vestu estoient de burel. 
3) Rolandsl. 2497: Pisse unde purpur. 
4) S. S. 267, Anm. 6.  Willeh. 196, 2: Ein surköt von kämbelin. 
5) S. oben Anm. 2.  Martina, 2T, 76: Bedeckit niht mit buggeram Noch mit 
dekeinem schamblat. 
6) Biterolf 2308: Von dublät guot genuoc Ein hulft 0b sinem satele lac. 
7) Lanzel. 4842: Ez was deheime tuoche Niender geliche getän, Vil spaeher 
danne ferrän. Cf. Nib. Z. p. 87, 3.   
8) Engelh. 1304: Ez treit von üitschäle Engelhait ein richez kleit.  H. Georg 
4593: Als ein röt scharlachen Zuo eiine gelwen fritschäle.  HVF- TriSt- 1171: 
Von grüenem tiitschal ein tschabrun. 
9) Gauriel v. Muntavel s. 84 (Mhd. Wtb. III, 410): Büitsßlläl Voll Geht WAS im 
der roc Von Yper blä. sin schaperün.  Von Bischof Otto von Bamberg werden 
zur Lösung der Gefangenen „fusta.ni et purpurae, prunati, friscalii quoque" nach 
Polnmern geschickt. Herbordi Vita Ottonis Babenb. I, 36. 
10) Vgl. Chev. es -ij- espees 84-17: -j- sercot de Renebors.
	        
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