Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

Bofu. 
Cambicolor. 
Capit. 
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von Geweben bezeichnet also der Name Pfeller (paile) keineswegs. 
Ebensowenig ist dies der Fall, wenn nur der Stoff als ein Tuch von 
bestimmter Herkunft, gekennzeichnet wird. Ich habe mir notirt 
Tücher von Antiochia1), Aquitanien 2), Beauvais 3), Chalons  
Chanlpagne  5), Pisaü), Phrygien 7), Türkeis), Saragossa 9). 
Des von französischen Dichtern oft erwähnten Stoffes „B0fu"10) 
wird von den Deutschen nur selten gedacht. Wolfram nennt ihn 
"PÖfüZ" und preist seinen herrlichen Glanz 11); der Autor des Titurel 
hat den Namen schon in "Poufemin" verunstaltet, belehrt uns aber, 
dass es ein golddurchwirktes Seidengewebe rother Farbe gewesen 
ist") (s. Fig.  
Ein Gewebe, das sich durch Schillerglanz auszeichnete, bei 
verschiedener Beleuchtung auch verschiedene Farben zeigte, War der 
„Ca1nbic0l0r"13). 
Capit (afr. capite) kann nicht, wie Michelant annimmt, Charpie 
1) Pereev. 24192: -j- riche tre D'un drap d'Antijoce moult cier.  Alix. p. 
122, 22: Drap Antigonois. 
2) Alix. p. 67, 11: Drap dlläquitaine. Cf. p. 478, 7. 
3) Huon de Bordeaux p. 24: Es dras de Biauvesis. 
4) Apollonius 608: Mit gewande von Schalün. I 
5) Kudr. 332: Rocke üz Campalie. 
G) Percev. 16964: D'un drap de Pise. 
7) Berte p. 46: Et le drap en fu fait et reaume de Frise.  Dolopath. p. 134: 
Et mantel ot d'un drap de Frise. 
8) Apollonius 20157: Ez was ein tuoeh von golde gar, Ez was von Türkis 
loraht dar. 
'9) Rom. de Troie 13013: D'un drap vermeil saragoeeis Ovrez ä. lionciax 
dbrfreis. 
10) Erec 5183: De deus dmps de soie dyvers. L'une fu d'un osterin pers Et 
l'autre d'un bofu roie. Cf. 5190,  Aye d'Avign0n p. 3: La sanbue est ä or tote 
d'un chier bofu.  Parton. 10017: S01: un kievecuel de bofu.  Guill. d'Orenge 
V, 2823: Et hautes dames vesties de bofuz; 6164: Tantes enseignes de poile de 
bofuz.  Phil. Mousques 24190: Meinte reube i ot de boufu. 
11) Willeh. 367, 26: Der tiurre phelle pöfüz; 364, 25: Sö clär was er gemachet, 
Daz die bluomen wsern verswachet. Der pfellel hiez pöfüz. A1 siniu eier het ein 
strüz Derbi W01 üz gebrüetet. 
12) Tit. 1767: Des pfellen poulTemanse; 2302: poufemin; cf. 2306. 2305; 1657: 
Ein poufelnin geroetet, daz ist ein seiden lachen, Daz alle roete ertoetet; 1659: Vor 
golde was gevriet daz lachen roter blicke; Ez was geworht gedriet mit richeit der 
seiden also dicke; 1665: Da was dirre von poufemil imd tiger golt geweben in ein 
ander; 1666: Er was vil nach der hande und euch von adel richer. Tasme de sa- 
rande oder sarantaslne, der zwei gelicher Ist polüemin noch baz geheret und 
suzzer in den ougen. 
13) Apollonius 3840: Geworht von purpur und samit, Cambicolor und capit. 
Schultz, höf. Leben. I. 17
	        
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