Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

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III. 
des Pfeller. 
Herkunft 
aus dem Orient importirt wurden. Salonichi  und Samarkandl), 
Syrien 3) und Thessalien4) mögen in der That diese Stoffe theils 
selbst erzeugt, theils exportirt haben, und gleiche Herkunft bezeichnen 
Wohl die Dichter auch, wenn sie dieselben aus Tyruss) kommen 
lassen. Fraglich dagegen ist es, was sie mit den Stoifen von Sarant, 
Thasme, von Saranthasmeü) meinen. Francisque-Michel erwähnt 
(l, 13. 82) einen kostbaren, in Palermo verfertigten Stoff „exaren- 
tasma" 7), der mit Kreisen ornamentirt Werde. Aus einer Ver- 
stümmelung dieses Wortes scheinen die von den Dichtern gebrauchten 
Ausdrücke zu erklären. Die Orte Tabronitg), Tangrunet, Tussan- 
guleßl), Triantw) sind noch nicht ermittelt. Eine bestimmte Gattung 
1) Lanzel. 8480: Daz nie von Kriechen kämen Noch von Setlenicke Pfeller 
alsö dicke Und die besten die diu Welt hät; Samit unde ciclitt, Zobele, vedere 
hermin. 
2) UvdTürl. Wilh. d. H. p. 37: Ob ich von phellil von Samorgon seite; p. 94: 
An pfellil hi van Saumargon. 
3) Wigal. p. 107, 18.  Chans. cPAntioche III, 12: Paile de Surie. 
4) Percev. 18737: Assis sour  palle Qui fu aportes de Trcsale; 28005: Et 1a 
sambue d'un brun pale Ä ilors cPargent fait en Tesale (nicht Cesare).  Flore 
39: Moult par ert boins et ciers li pailes: Ainc ne uient miudres de Tesaile (Druck: 
Cesaile). Li pailes ert ovres ä Hors Dindes tires bendes et ours. Cf. Rom. de Troie 
1543.  Li biaus desconnens 2257: Sor une kuite de brun pale Qukiportee fu de 
Tesale. Cf. Erec 2397.  Titur. 2503: Ein pell (Druck: vel) daz was von Teseal 
der siden (D12: teseat). Cf. 4104.  Flore 201: Die wär'n mit einer paile, Der be- 
sten von Thesaile, Alsö behenket wol. 
5) Chevalier as -ij- espees 4790: Reube d'un bloi paile de Tyr, A roses d'or 
toute entierine.  Blancandin 3633: Ifenfes fait son pere vestir D'nn drap qui 
fu ovres 5m Tir.  Meraugis de Portleguez (Roxnv. 597, 9): pailes de Tir. 
6) Parz. 629, 17: Ein meiser hiez Sftrant, Näch dem Sei-es wart genant: der 
was von Triande. In Secundillen lande Stät ein stat heizet Tasine, Diu ist groezer 
danne Ninnive Oder dem diu wite Acrzttön. Säirant durch prises lön Eins pfelles 
dä gedähte    Der heizet saranthasme.  808, 6: Pfellel, den ein künstec haut 
Worhte als in Särant Mit grözein liste erdähte ä In der staut ze Thasme. Cf. 629, 
25; 756, 28.  Ottokar DCLII: ein tuch von Tasine.  Titur. 1108: von tasme 
pfelle; cf. 2959. 5607 ; 2306: tasme disarant leit in koste grozze; 1666: Tasnie de sarande 
oder sarantasme; 2301: von sarantasme (nicht: sarankasine).  Cf. Troj. 30931. 
7) Hugonis Falcandi historia. Siciliae (Del Re, Crcnisti sincroni I, 282): Hic exa- 
rentasmata circulornm varietatibns insignita. 
8) Parz. 374, 27: Pfelle von Tabronite Üzeni lande ze Tribaliböt.  Parz. 
823, 2: Wir heizens hie Indiä, Dort heizet ez Tribaliböt. 
9) UvdTürl. Wilh. d. H. p. 94: Ouch was hi pfellil, di ture galt An richhcit 
van Tussangule Und van Tangruiret. 
10) Willeh. 59, 13: Ein pfelle bräht von Triant. Cf. 63, 16.  UvdTürl. Wilh. 
d. H. 13.94: Daz eyn was phellil von Driant Üz heidenen lande W01 irkant. (Cf. 
Parz. 629, 19: Der was von Triande In Secundillen lande.)  Ottokai- LXVII: Phele 
von Tryant; DCLII: Auch bringt man von Tryant (statt: Tryent) Ein hart chost- 
leich gewant.  Triant liegt in Indien. S. Mhd. Wtb. III, S6.
	        
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