256
III.
des Pfeller.
Herkunft
aus dem Orient importirt wurden. Salonichi und Samarkandl),
Syrien 3) und Thessalien4) mögen in der That diese Stoffe theils
selbst erzeugt, theils exportirt haben, und gleiche Herkunft bezeichnen
Wohl die Dichter auch, wenn sie dieselben aus Tyruss) kommen
lassen. Fraglich dagegen ist es, was sie mit den Stoifen von Sarant,
Thasme, von Saranthasmeü) meinen. Francisque-Michel erwähnt
(l, 13. 82) einen kostbaren, in Palermo verfertigten Stoff „exaren-
tasma" 7), der mit Kreisen ornamentirt Werde. Aus einer Ver-
stümmelung dieses Wortes scheinen die von den Dichtern gebrauchten
Ausdrücke zu erklären. Die Orte Tabronitg), Tangrunet, Tussan-
guleßl), Triantw) sind noch nicht ermittelt. Eine bestimmte Gattung
1) Lanzel. 8480: Daz nie von Kriechen kämen Noch von Setlenicke Pfeller
alsö dicke Und die besten die diu Welt hät; Samit unde ciclitt, Zobele, vedere
hermin.
2) UvdTürl. Wilh. d. H. p. 37: Ob ich von phellil von Samorgon seite; p. 94:
An pfellil hi van Saumargon.
3) Wigal. p. 107, 18. Chans. cPAntioche III, 12: Paile de Surie.
4) Percev. 18737: Assis sour palle Qui fu aportes de Trcsale; 28005: Et 1a
sambue d'un brun pale Ä ilors cPargent fait en Tesale (nicht Cesare). Flore
39: Moult par ert boins et ciers li pailes: Ainc ne uient miudres de Tesaile (Druck:
Cesaile). Li pailes ert ovres ä Hors Dindes tires bendes et ours. Cf. Rom. de Troie
1543. Li biaus desconnens 2257: Sor une kuite de brun pale Qukiportee fu de
Tesale. Cf. Erec 2397. Titur. 2503: Ein pell (Druck: vel) daz was von Teseal
der siden (D12: teseat). Cf. 4104. Flore 201: Die wär'n mit einer paile, Der be-
sten von Thesaile, Alsö behenket wol.
5) Chevalier as -ij- espees 4790: Reube d'un bloi paile de Tyr, A roses d'or
toute entierine. Blancandin 3633: Ifenfes fait son pere vestir D'nn drap qui
fu ovres 5m Tir. Meraugis de Portleguez (Roxnv. 597, 9): pailes de Tir.
6) Parz. 629, 17: Ein meiser hiez Sftrant, Näch dem Sei-es wart genant: der
was von Triande. In Secundillen lande Stät ein stat heizet Tasine, Diu ist groezer
danne Ninnive Oder dem diu wite Acrzttön. Säirant durch prises lön Eins pfelles
dä gedähte Der heizet saranthasme. 808, 6: Pfellel, den ein künstec haut
Worhte als in Särant Mit grözein liste erdähte ä In der staut ze Thasme. Cf. 629,
25; 756, 28. Ottokar DCLII: ein tuch von Tasine. Titur. 1108: von tasme
pfelle; cf. 2959. 5607 ; 2306: tasme disarant leit in koste grozze; 1666: Tasnie de sarande
oder sarantasme; 2301: von sarantasme (nicht: sarankasine). Cf. Troj. 30931.
7) Hugonis Falcandi historia. Siciliae (Del Re, Crcnisti sincroni I, 282): Hic exa-
rentasmata circulornm varietatibns insignita.
8) Parz. 374, 27: Pfelle von Tabronite Üzeni lande ze Tribaliböt. Parz.
823, 2: Wir heizens hie Indiä, Dort heizet ez Tribaliböt.
9) UvdTürl. Wilh. d. H. p. 94: Ouch was hi pfellil, di ture galt An richhcit
van Tussangule Und van Tangruiret.
10) Willeh. 59, 13: Ein pfelle bräht von Triant. Cf. 63, 16. UvdTürl. Wilh.
d. H. 13.94: Daz eyn was phellil von Driant Üz heidenen lande W01 irkant. (Cf.
Parz. 629, 19: Der was von Triande In Secundillen lande.) Ottokai- LXVII: Phele
von Tryant; DCLII: Auch bringt man von Tryant (statt: Tryent) Ein hart chost-
leich gewant. Triant liegt in Indien. S. Mhd. Wtb. III, S6.