Herkunft des Pfeller.
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und Thieren l). Andrer Pfeller war durch Goldbleche, die mit kleinen
Nägeln am Stoffe befestigt waren, besonders reich verziert 2). Der
weisse Pfeiler wurde durch Bleichen gereinigt 3).
Diese hochgeschätzten Gewandstoffe kommen, wie die meisten
kostbaren Seidengewebe aus dem Orient, Es wird besonders oft ge-
nannt der Pfeiler von Achmardi, der auch bloss als Achmardi be-
zeichnet wird und grüner Farbe war4). Ich denke, dass die Erinne-
rung an die von Herodot in Scythien genannten Amardi vielleicht
die Leute bewogen hat, diesem Stoffe den Namen zu geben. Die Er-
wähnung von Agatyrsjente (Parz. 687, 12) macht diese Deutung
wenigstens einigermassen wahrscheinlich. Adramahutö) ist das alte
Adramyttion, das heutige Adramiti in Kleinasien. Agramantinö) ist
nach Wolfram (Parz. 71, 11) im Kaukasus zu suchen 7). Alamansuraß)
und Amoravineg) bezeichnen jedenfalls eine orientalische Localität,
1) Pei-cev. 12018: De boins pales ovres a flours Et a biestes de mainte guise.
Chans. cPAiitioche VIII, 25: Vestus fu d'un chier paile qui fu fais en Cartage.
Ä bestes et a flors, nis li oisel volage Y furent entissus et li poisson marage.
2) Wigal. p. 144, 24: Von genzugeltem pfelle was Sin wafenroc. Die Be-
gleiterinnen der Kriemhilt tragen pfawen kleit von genagelten richen pfellen
(Nib. Z. p. 19T, 5). Pfawen kleit sind entweder mit Pfauemnustern gewebte
Stoffe, wie z. B. in den ,Kunst- und culturgeschichtlichen Sammlungen des Ger-
manischen Museums zu Nürnberg" T. VIII, 2 eine abgebildet ist (Fig. 70), oder
sie spielen in den Farben des Pfauenschweifes. Vgl. Percev. 36104: (mantiel)
d'une escarlate paonaee. Cf. 41832. Vgl. Cröne 8218: Si häte ein wat an, Diu
W01 zam ir schöne, Von einem paviliöne, Des varwe als ein pfawe gleiz, Dem
ich niht geliches weiz, Von golde und von siden, Als ez vil W01 erliden Sie an
der koste mohte.
3) Kudr. 1189: Daz ir sö seine waschet die sabene und ander wat. Mine
wize pfelle die bleichet ir ze seine.
4) Wilh. von Wenden 1480: Mit phelle von Achmardi, Durchleit mit golde
von Arabi. Parz. 14, 23: Und nach dem achmardi var, Daz ist ein sidin lachen;
(26) Ez ist bezzer denne der samit; 71, 25: (Araber) bringentz (das Gold vom
Kaukasus) Wider z'Arä,bi, da man diu grüenen achinardi Wurket und die phellel
rich. Titur. 962: mit tuerem acmardine; cf. 2304. 2308; 1504: mit einem gruenen
acmardine; cf. 3723. ÜvdTürl. Wilh. d. H. p. 104: Eyn kappe von achmardi,
Der lahellil was grune als eyn gras. Lohengr. 2488: ein tiur achmardüi.
5) Willeh. 125, 12: Adramahüt und Arabi, Die riehen stet in Mörlant, Sölhe
_pfe11e sint in unbekant. UvdTiirl. Wilh. d, H. p. 104: Eynen phellil di bran
als eyn glut, Des were was von Adramahüt.
6) Lohengr. 5478: von Agramantyn manic pfell.
7) Mhd. Wtb. I, 13.
S) Wilieh. 248, 20: Ein pfell von Alamansura; 141, 13: In der hitze ze Ala-
mansura.
9) Aye kPAvignon p. T: Un paile verineill düämoravine.