Verschiedene andere Männerkleider.
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festen nie abgelegt wird, Während die Kappe nur den Zweck hat, zu
schützen und zu wärmen. Stutzer liessen wohl auch auf die Kappe
ihre Wappenzeichen aufnähen Künstlich ausgezackte und gestickte
Kappen, die noch aufgeschnitten waren, das Futter zu zeigen, heissen
Fig-
Miniaturen aus der Heidelberger Handschrift des Sachsenspiegels.
(Nach H, Weiss, Costümkunde.)
im zwölften Jahrhundert Aiot. Dann kam eine hlode auf, die Kappen
mit weiten Aermeln zu tragen, während gewöhnlich die Kappe mehr
einem Radznantel mit Capuchon entsprach; gegen 1180 trug man
sie wieder weit, so wie die Mönchskutten ohne Aermel und nannte
sie GamaChaQ). Eine Abart der Kappe (afr. chape) ist das Klei-
dungsstück, das französisch Chaperon, deutsch Tschabrün genannt
wird 3). Der Mantel ist hier so verkürzt, dass er nur kragenartig
1) HvF. Trist. 1938: Ein kappen wolgesneten Die fuorte min 11er Tristan
Über allem Sinem wapen an; Die liez der herre machen Von brunem scharlachen:
Sin erbezeichen dar uf lak, Der eber, den der herre pflak Ze füeren an dem Schilde.
2) Ex chron. Gaufredi Vosiensis (Bouquet XII, p. 450): Dehine repertae sunt
preciosae et valiae vestes, designantes variays omniuln mentes; quas quidam in
spherulis et lingulis mjnutissime frepantes picti diaboli formam assumunt ehla-
mydes vel cappas perforaverunt, quas vocabant Aiot. Debinc in cappis fecerunt
manicas adeo magnas, ut similitudinem praeferrent frocci Ooenobitae, cum essent
nativi coloris; novissime usi sunt Eunpla, quadam veste instar pellis Monachi sine
manieis, quod Franci vocarunt Gamacha.
3) Lanz. 2595: D6 lief zuo in ein garzün, Scharlät was sin schaprün. HvF.
Trist. 1121: Von gruenem fritschal ein tschabrun, Der lak da bi dem garzun.
Rom. de Rou 6812: Del chaperun sun chief covri; 7187: Sur sez oils traist li
chaperon. Gärard de Rossillon p. 372: Font li vestir gonele et chaperon.
15'