Prunkännel.
Surköt.
Sukkenie.
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der Hände vor und nach dem Essen, waren diese Aermel sehr
unbequem; wollte man sie nicht nassmachen, so musste man sie
sich halten lassen. Diesen Dienst erwies natürlich nur der geringere
Mann dem Höherstehenden, und daraus erklärt es sich, dass in der
im Roman des sept sages erzählten Geschichte ein Vater sehr zornig
wird, als sein Sohn ihm erzählt, er habe geträumt, sein Vater werde
sich noch einmal geehrt fühlen, ihm beim Waschen die Aermel zu
halten 1). Durch Wunderbare Geschicke Wird der Sohn in der That
Kaiser, und sein Vater, der ihn nicht erkennt, drängt sich zu der
Ehre, dem Kaiser jenen Dienst zu erweisen?) Um den Oberarm
waren die Aermel, wie die der Damen, eng und fest angeschnürt 3);
erst am Handgelenk erweiterten sie sich und hingen nun lang bis
auf die Füsse herab. Natürlich konnte sich ein solcher Elegant nur
gezwungen bewegen; wenn man daher die Arme brauchen wollte,
zum Beispiel jagen ging, dann schnürte man die Aermel auf und liess
sie erst nach Beendigung der Jagd wieder zuschnüren 4).
War es kalt, so zog man über den Rock den Surköt an 5), den
man auch zum Neglige wohl nur über das blosse Hemd streifte G); er
ist immer mit Pelz gefüttert 7). Ein anderes Ueberkleid ist die Suk-
kenie S), die, wie von den Frauen, so auch von den Männern getragen
1) 4709: Que ie vous laissaisse tenir Mes manches, quant devrai laver.
2) 4968: Au roi volt ses manches tenir.
3) Rom. de la Rose 2156: Et si dois ta robe taillier Ä tel qui sache bien
taillier Et face bien säans les laointes Et les manches joigixans et cointes.
4) Guill. de Dole (Romv. p. 583, 21): Quant il furent leve vers tierce Par le
bois vont joer grant piece, Toz deschaus, manches descousues; 34: Aincois qu'il
cousissent 1or manches Levent lor 0'1'Is et lor biaus vis. Les puceles ce nfest avis
Lor atornent 1:11 de filieres Qu'e1es ont en lor aumosnieres.
5) Ohev. as -ij- espees 2675: Nul sercot uestir ne uoloit Car point de froit, ce
dist, navoit.
6) Chev. as -ij- espees 8646: et ot uiestu Desor 1a chemise -j- sercot De Rene-
bors. Chev. au lyon 5418: A vestii- desor 1a chemise Li a baillie un nuef
sorcot. H. Elis. 385: Er hatte linen kleider an: Dar uber warf der reine man
Einen blözen surköt. Ann. Cohn. maj. 1298: Venerabilis dominus de Liechtin-
berg, Argentinensis episcolaus, fecerat hoc anno festum Sancti Michaelis milites,
quos omnes vestivit ad minus triplici vestimento, scilicet tunica preciosa, surgo-
tum cum nobili vario, su chornam cum vario preeioso.
7) Walewein 978: Die coninc adde ten selven tidenDoen maken een surcoot: Het
was scarlakijn root- Met ermenien uut ghewrocht. Cröne 6926: Diu Wirtin Ainurelle
Sande im ein surköt; 6930: Daz was von grözer richeit Von mader und von violat.
8) H. Georg 1661: Den mantel lies he vallen Und die suckeny alsam.
Troj. 2964: R00 unde suggenie truoc Paris. Frauend. p. 34T, 18: Ein suckeni
gab si mir an Diu was von einem laaltekin.
Sehultz, höf. Leben. I. 15