Geflochtene Bärte.
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Zopfdecoration haben (Anz. 1866, Abb. z. S. 368). Die Sitte, Zöpfe
und Zopfkapseln zu tragen, scheint daher schon im 13. Jahrhundert
üblich gewesen zu sein.
Nicht minder eigenthümlich War die Sitte, W
den bis über die Brust herabwallendeii Bart 1)
wie das Haupthaar in einzelne Strähnen und 11'. triliilhi
'11.
Zöpfe zu flechten und dieselben mit Goldfäden 1'"
etc. zu uniwinden 2); die Spitzen des Sclinurr- 1.1 ll1iiilßlliilü11iz
.1 fv .11 Y111eil111
barteswurden iinNacken zusanimeiigebundenß).
111'191" 1 W
In dem Gedichte "De saint Pierre et du äwvägßknyu,
J ongleor" wird der h. Petrus beschrieben: Ä _ i;
.,barbe ot noire, grenons treciez" (132). .1"
v.
Den in Strähnen geordneten Bart zeigt IQ, , 111111111111): .125?)
z. B. eine Sculptur ani Stadthause zu Saint- x Abi-All
Antonin (abgeb. Violet-Le-Duc, Dict. de 11'111" 1.11;Q11"" 111
TArch. VIII, 116), die etwa um 1150 entstan- Ü) X.l11,"1
.111 Im. 1 1x1,
den sein mag; an die Mode, den Schnurrbart .111); 1.11. 11I1Ä1X1A:S'1
1' 11' "V 5h H, t"
zusanimenzubinden, erinnert die Sculptur an 91,11. 1.? 71,1
einem Capitell der Klosterkirche zu Drübeck, 1', 1 11'1lll111i1i1.
21111.
1) Troj. 4538: Har unde bart iin waren gris Und i 11 J
hiengen üf den gürtel sin. Blancandin 2252: De- j." 111." Q1151 i 11, 11
vant sa tor säoit 1i rois. 11ot1a barbe et les grenons '11 11 i." i, i?! 11a
Jusqwas orelles grans et lons. ' y 1111 111 l, 1' 11'
2) Cröne 6878: An bart und an liäre: Diu zwei 111'111 15' I. X111
hate zwäre Ein grzewe übergangen, Diu was aber i!
bevangen Mit reit zierer wize, Die hätte er mit vlize 1111i il
Ze strenen gewunden Und mit golde gebunden. 1'" 11.111111; 41..
Kudr. 341: Sin (Wates) bai-t was im breit, Sin liär i {(795
was im bewunden mit borten den vil guoten; 355: 11' m!
11 "1"
11. (Wates und Fruotes) beider grise locke sach man X1 .1 11 1a 1-. 1-
in golt gewunden. Wigal. p. 61, 3: Des hat was 11111 {E 1 1
swarz alsani ein kol, Ieslich loc bewunden wol Mit (1111 W 11
siden und mit golde; p. 182, 26: Des huoten zwäne M
riter da: Die wären beide von alter gra, Baz denne
hundert jär alt. lr härte waren wol gestalt, Lanc, dik, i"
ze inazen breit. Ir hat geflohten unde reit, Mit borten Fig- 60- Chlom I'_ Statue
W01 bewunden. Dolopathos p. 165: Et s'0t 1a barbe alzaflfrät: 3313418"
blanche et bele -I- espan desouz 1a mamele Et fu (Ende des Q Jahrhnääjj)
treciez a une treke. Vgl. p. 223.
3) Gui de Bourgogne p. 37: Sa (Nayines de Baiviere) barbe li baloie jusdau
neu du braier, Par desour les oreilles ot les guernons trecies. Derier el liaterel
gentement atachies (cf. p. 88); Mult iesamble bien prince qui terre ait a baillier;
p. eß: Sa barbe (de Charleinagne) 11 baloie Jusdau neu du brayer Par desus les
oreilles ot les grenons treciez Et le baston d'or {in el haterel lacie.