Schmucksachen.
Gürtel.
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statteten ihre Staats-
kleider sogar mit einer
Pracht aus, die uns heute
fast unbegreiflich er-
scheint. Als 1298 die Gre-
mahlin des Königs Al-
brecht 1., Elisabeth, ihre
Krönungsgewänder vor-
bereiten liess, Wurden
zahlreiche Kunststicker
und Stickerinnen gesucht
und alle Wurden bei den
Arbeiten reich 1).
Der Pracht der Klei-
der entsprach der Reich-
thum der angelegten
Schmucksachen. Der
Rock wurde, wie oben be-
merkt, durch einen Gür-
tel um die Taille zu-
keit diu ist: ob ir ez eht alse
höchveiteclichen traget, daz
ir iuwern lip da mite laran-
kieret und gampenieret, und
wizzet niht, wie ir gebären
sullet. Da mite sö ruckent siez
herwider, sö swenzelierent sie
danne an sö manigen enden
mit ir gewendelech, daz man
eht ir war neme unde daz si
itelkeit und ir üppikeit volle-
bringen.
1) Ott. V. SteierDCLXXXVII:
Man sach zu derselben stunt
In dem lant Solher lewt
erchant, Ez wer Weib oder
man, Die sich der chunst na-
men an, Daz sy auf frawen
wat Mit reyhen oder mit der
nat, Mit strichen oder mit
snaysszen Von perl tyer Wa-
laysszen Chunden wurchen
maisterleich, Die wurden ge-
macht reich.