Ideal
Hässlichkeit.
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Schönheit unbedingt eine weiche, glatte Haut, ein wie aus Rosen und
Lilien gemischter Teint.
Für hässlich galten die Buckligen, Leute mit dicken Köpfen, rothen
oder struppigen schwarzen Haaren. Den Rothköpfen traute man
Falschheit und Bosheit zu. Breite und struppige Augenbrauen,
übermässig grosse Augen, breite, plattgedrfrckte Nasen, runzlige Hänge-
backen, dazu ein grosser Mund mit grossen, vorstehenden Zähnen,
grosse, hängende Ohren, lange, dicke Arme, kurze Finger mit langen,
scharfen Nägeln, bei Frauen grosse, hängende Brüste, kurze und breite
Füsse, die schienen damals wie heute widerwärtig. Nach dem Ideal,
welches sich jene Zeit von der körperlichen Schönheit gebildet hat,
sind die Gestalten der Heiligen, sind die wenigen uns erhaltenen
Figuren an Grabdenkmälern gearbeitet. Für die Darstellung des
Terlfels und seiner Gesellen wurden dagegen die Züge benutzt, die
man als hässlich anzusehen gewöhnt war.