Vorrede.
XIII
Buch „La France au temps des Croisades" (Par. 1844), das auf den
gründlichsteii Studien beruht und dessen Benutzung mir sehr förderlich
gewesen ist. Andere kleinere, specielle Fächer behandelnde Schriften
werde ich später zu erwähnen Gelegenheit finden.
Das Meiste habe ich selbst zusammenstellen müssen, und dass da
manche Irlrage noch einer genaueren Untersuchung bedarf, als ich ihr
zu widmen vermochte, dass Manches unentschieden, zweifelhaft blieb,
das wird mir kein Einsichtiger übel nehmen. Ich musste ja auch
oftmals Verhältnisse berühren, die mir gänzlich fremd waren. Wenn
ich da bei Schilderung der Jagden, bei Besprechung der musikalischen
Instrumente und bei manchen andren Gelegenheiten Irrthümer be-
gangen habe, so war das nicht zu vermeiden und ich werde jede Be-
richtigung mit grösstem Danke annehmen. Ja je mehr diese meine
Arbeit den Anlass giebt zu eingehenderen Forschungen, sei es auch
um die von mir gewonnenen Resultate zu widerlegen oder wenigstens
zu modiiiciren, um so mehr würde ich glauben, das Ziel, das mir
vorschwebt, erreicht, zum Studium der Sittengeschichte dieser in-
teressanten Epoche angeregt zu haben.
Einer Schwierigkeit muss ich noch gedenken, die zu überwinden
mir nicht möglich gewesen ist. Ich meine die erdrückende Menge
der Anmerkungen. Ich musste sie unter den Text setzen und zwar
in extenso, wollte ich meine Arbeit ihrem ursprünglichen oben ge-
schilderten Zwecke gemäss gestalten. Bloss die Stellen anzugeben,
wie dies z. B. Weinhold in seinem schon erwähnten Werke gethan
hat, das mag für den Philologen von Fach, für das grössere Publicum
genügen; dem Alterthumsforscher, der die Mehrzahl der benutzten
Schriften nur schwer zu erreichen im Stande ist, ist damit nicht ge-
dient: er will sofort controliren, ob in der That die angeführte Beleg-
stelle das besagt, was im Texte ausgesprochen wird. Zudem enthalten
die Anmerkungen oft mehr, als in den doch lesbar zu gestaltenden
Text aufgenommen werden konnte 1).
Eine Mosaikarbeit ist es, die ich hier dem Leser biete, ein Ge-
mälde aus einer Unzahl von Einzelheiten zusammengesetzt. Gegen
1) M. de Montaigne, Essais I, c. 39: mes allegations ne servent pas tousiours
simplement d'exemp1e, dämthoritä ou dbrnement. Elles portent souuent, hors de
mon propos, 1a semence d'une matiere plus üche et plus hardie.