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Heilkunde.
(Parz. 506, 5) einen verwundeten Ritter dadurch, dass er ihm aus der
Wunde das erstickende Blut aussaugen lässt. Ein andermal verbindet
"er einen Ritter und Weiss auch die Kräuter zu finden, die er zerquetscht
auf die Wunde legt 1). Andere Ritter führen stets eine Büchse mit
Salbe oder Pflaster bei sich; am besten Wirken die Salben, die von
Feenhänden oder von "wilden wibeu" bereitet sind
Die Frauen aber verstehen nicht bloss die Wunden zu verbinden,
sie suchen auch im Walde die heilkräftigen Kräuter und stellen die
Salben und Pflaster selbst her 3). So untersuchen Hekuba und Andro-
mache nach der Schlacht die Wunden des Hector, verbinden sie mit
guter Salbe und heilen ihn in kurzer Zeit (Troj. 237682 ff.) Und als
Gawäu im Schastel marveil sein Abenteuer bestanden hat und wie
todt daliegt, da halten ihm die befreiten Frauen Zobelhaare vor die
Nase, um den leisesten Hauch zu bemerken, dann schieben sie ihm
einen Ring zwischen die Zähne und flössen ihm etwas Wasser ein;
iso erwacht er aus der Ohnmacht. Die alte Königin bestreicht nun
seine Wunden mit „dietan1 und warmen win unt einen blawen zindal",
verbindet sie dann und steckt ihm eine Schlafwurz in den Mund (Parz.
575, 17-581, 2). Blauer Dictam in Essig und Bohnenblüthen he-
1) Lancel. I, 46671:
wonden tien tide Mob
Inochten.
Doe was Walewein hanrcle blide Ende bunt hem sine
selken crude, die daer toe dochten, Dat si niet bloden
2) Kudr. 529: Hetele boten Sande, dö hicz er Warten keinen. Si heten in
langer zite Dfi vor W01 vernomen, Dez Waise arzät Waere von einem wilden wibe;
530: D6 er sich enbwäpent und selbe sich gebant, Eine gilote wurzen mun er
in die hant Unde eine bühsen, dä. was phlaster inne. Eine Salbe von Fei morgen
(Fee Morgane, Fata, Morgana) wird Iwein 3423 erwähnt. Fiekenliet 155, 1:
Diu reine vrouwe wo] getän Verbant den wunclerküenen man Die eine wunden
swmre. Ein bühs mit selben si im gap.
3) Cröne 9539: D6 sie dirre tiuvels barn In dem Walde liet gevzrngran, Als sie
der was gegangen Näch wurzen in den selben Welt, Der sie dir vil nmnecvzilt
Het zeiner arzenie gelesen, Diu ze wunden gguot solt Wesen. lllckenliet 174, 3:
Dö gie si von im (lräte, Dä si die wurze stünde vant, Si 'wü.rn ir alle wol bekannt.
Die gruop si dennoch späte Und reip si vil W01 in der hant Mit wilder meister-
schefte. Von der zeliant ein we verswant. Lanc. l, 12011: Si soehte dmer inden
boemt tlmnt Crude, die si (leer toe goet vant, Ende si brae gene erude werde
Metten 21.131316 van Lanceloets swerde Inden selven nap, daer ]1i nnt doe Hedda
gedronken, ende si deder toe 'l'riacle, die si liadde (hier. EIIClO Si Onfflede liein
den mont daer naer, Ende goet liem tgene inden 1n0nt.- Gziufrey p. 119; E1; 1a
dame gentil maintenant s'en ala Et vint E1. -j. escrin et si le delfreina, Et Si an
trait une herbe qui si grant bonte a Qui en am use ja. mal ne sentirzi. En -j-
mortier 1a trible et si 1a. destrempa, Puis en vient ü. Robastre Et si li en clonna.