Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 1)

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Ritterweihe. 
wo Fürstensöhne das Schwert empfingen, wurden viele junge Leute 
mit der Ritterwürde geehrt. Die Caerimonie selbst ist in Deutschland 
Wohl durchaus anders wie in Frankreich. Die Hauptsache war, dass 
der junge Mann mit dem Schwerte umgürtet wurde 1). Das Schwert 
wird feierlichst vom Priester gesegnet 2) und dann dem Knappen von 
seinem bisherigen Herrn oder dem Landesfürsten umgürtet; zuweilen 
thut dies übrigens auch der Knappe selbst mit eigenen Händen 3). 
Der Herr oder Fürst reicht dem neuen Ritter selbst Schild und Speer 
und ein solennes Turnier beschliesst die Festlichkeit 4). Die Ausrüstung 
des Knappen hatten seine Gönner und Freunde besorgt 5). 
Bei weitem feierlicher War die Form der Ritterweihe in Frankreich. 
Die Knappen nahmen zunächst ein warmes Bad  und erhielten neue 
stride naken Dedem menich ridder maken In beiden siden.  Nach der Erobe- 
rung von Friesach, Ott. v. Steier DXXI: Schildes-ambt und swert Enphiengen all 
da Von dem herczogen sa Funlfczkh edler chnecht. Hin fur herczog Albrecht mit 
seinen newen swertdegen. 
1) Anno 1184 Imperator Fridericus in Pentecoste cum Beatrice Regina et cum 
omnibus regni Principibus Moguntiae curiam gloriosissime celebrans duos Elias 
suos gladio accinxit (Ann. Bosov.)  Matthaeus Paris braucht gewöhnlich den 
Ausdruck ,cingulo militari donavit" (anno 1199, 1212, 1229, 1246) oder ,cingulo 
militari decoraviif (1241), Joalteo cinxit (resp. donavit) militarf (1240 resp. 1252) 
oder Joalteo mjlitari insignivilr (a. 1247).  Meler. 2750: Der junge degen clar 
Des morgens solde nemen swert. -Karl Meinet 46,12: Morne sal ich uch gurden 
swert Ind ouch ridder machen.  Flore 7510: Dö bat er im leiten swert Mit 
hundert swertdegenen.  Das ganze Fest heisst die swertleite: Flore 7521: daz 
gröze swertleiten.  Parton. 18730: Ros, kleider und gereite Und swaz ein ritter 
haben sol Ze siner swertleite. 
2) Flore 7512: Den hiez er allen segenen Daz swert durch Flöre äre.  Meler. 
3147: Dö man messe gesanc, dar nach Den rittern a1 ir reht geschach. Dö in daz 
swert gesegent wart, Lange wart dö niht gespart, Schilt und ros in wurden 
braht.  Mai u. Beafl. p. 83, 39: Zehant segnet er (der Bischofim Münster) im daz 
swert, Und mit im den, dies waren wert. Die wihte er alle mit im sa.  Geiza, 
König von Ungarn, lässt sich vor der Schlacht an der Leitha 1146 zum Ritter 
machen, Otto Frising. Gesta Friderici I, 32: Altera die rex in predicto campo ad 
quantam ligneam ecclesiam accedit, ibique ab episcopis, nam eo usque nondum 
militem induerat, accepta sacerdotali benedictione ad hoc instituta, annis accingitur. 
3) Wigal. p. 46, 23. 
4) Wigal. p. 46, 29. 
5) Die Königin schenkt dem Wigalois sechs Ritterkleider, Gawein ein Streit- 
ross (ravit), Artus zwölf Knappen und alles sonst Nothwendige, Wigal. p. 46, 7- 
17.  Kudr. 19: Vünf hundert recken namen hi im swert, Alles, des si wolten, 
wurden si gewert, Von rossen und von kleidern, von maneger hande wzete; 171: 
Tüsent marke wert Gab er ie vier gesellen vür ros und vür gewwte. 
6) Erec 2005: Apres por 1a cort engreignier Comanda. cent vallez baignier: 
car il les vost chevaliers faire.  Ferguut 1037: Mijnhßer Gawein Seide: here co- 
ninc! Ic bade gherne den iongelinc.
	        
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