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Kunstwerke.
Engel zu blasen; der versteckte Mann setzte dann einen Mechanismus
in Bewegung, so dass der Engel die Trompete an den Mund erhob,
und blies selbst durch ein Sprachrohr in jene Trompete. Sofort
wurden in den Vorrathskannnern die Getränke in die Röhren ein-
gelassen (sie mussten schon ein Geeiiill vorher hergestellt haben), und
aus acht Caniilen strömten nun die Erquickungen. Es
scheint, dass dies Kunstwerk eine ansehnliche Grösse hatte, und in der
That konnte aus 1500 Pfd. Silber schon ein recht stattlicher Baum herge-
stellt werden. Auch die Beschreibung von den Statuen, welche Tristan
(vgl. p. 61, Anm. (i) für sich anfertigen liess, scheint an thatsächlich vor-
handenen Kunstwerken einen Anhalt gehabt zu haben. Leider ist der
französische Tristanronian zum grösseren Theile verloren und es fehlt
in den vorhandenen Bruchstücken gerade die Episode, die für uns von
Interesse ist, doch giebt, wie der Herausgeber der "TÜSÜYEIJHS Saga
ok lsondar" (Heilbronn 1878), E. Kölbing, nachgewiesen hat, die nor-
dische Saga gvanau das verlorene französische Gedicht wieder. In der
Uebersetznng dieser Saga finde ich nun Cap. '78. 79 erzählt, wie Tristan
in der Wildniss sich einen Rundbau errichten und von Goldsclnniedewn
ansselnnüeken lässt. In der Mitte der Halle (Ca1m8lfb) stellt er eine
Statue der lsold auf. Sie ist in pelzverbrämte Pilrpilrgewiinder gekleidet,
lmt eine goldene edelsteinbesetzte Krone auf dem Ha-upte, in (ler
rechten Hand ein goldenes Scepter, auf dessen Spitze ein bunt-
gefiederter Vogel sich Wie lebendig bewegt, mit den Flügeln Hattert.
Die Statue duftet, denn in ein Loch an der Brust hat man eine
Büchse mit köstlichen Wohlgerüchen eingesetzt; zwei goldene Röhren
führen zum Munde und zur Stelle, wo am Halse der Haarwuchs be-
ginnt, den schönen Geruch. Sie stand auf der aus Kupfer gegossenen
Figur des bösen Zwerges; auf der einen Seite war ihr buntes Hündchen,
(las den Kopf schütteln konnte, auf der anderen Seite eine kleinere
Figur der Magd Bringvct (Brangäine), die, prächtig gekleidet, ein
mit dein Lieloestrank in der Hand hielt. Auf der eiilen Seite des
Eingangs war die Statue des Riesen, auf der anderen ein kupferner
Löwe, der einen von Tristans Widersachern mit seinem Schwanze
nmschlungeii hielt, als Wächter aufgestellt. Dass es sich um Rund-
figuren handelt, wird in Cap. 85. 86 klar ausgesprochen. Ünrl (lie
Künstler des 13. Jahrhunderts waren Wohl im Stande, solche Kunst-
werke zu schaffen. In Frankreich entstanden in jener Zeit eine Anzahl
prachtvoller Grabdenkmiiler; die Figuren der Verstorbenen waren in
Kupfer getrieben und über und über mit prächtigen Enmiliätrben
colorirt, an den schickliclien Stellen auch mit Vergoldungen rlecorirt.