Kronleuchter.
Glasgeschirr die fürstlichen Säle des 15. Jahrhunderts schmückten,
scheinen damals noch nicht üblich gewesen zu sein. S0 bestand das
ganze Ameublement des Saales also nur aus verschiedenen Sitzen,
Stühlen, Bänken, Spannbetten.
Für die Beleuchtung des Saales war hinreichend Sorge getragen.
Von der Decke herab hingen grosse Kronleuchter (krönen) 1). Wir
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Leuchter des Germanischen Museums.
haben noch den schönen silbernen Kronleuchter, den Kaiser Friedrich I.
ins Aachener Münster stiftete, einen 13 Fuss im Durchmesser grossen
Reifen, auf dem 48 Lichter aufgesteckt werden konnten. Ein ähn-
liches Prachtwerk ist in der Abteikirche zu Comburg 2). Die Kron-
1) Alexanderl. 5418: Eine cröne wol geziret Und harte wol gewieret Mit
edelen gesteine Gröz unde cleine, Alsiz di frowe w01c1e..Zehen ketenen von golde
Wären dar ane gehangen. Dä mite was bevangen Di eröne härliche. Parz.
638, 9: Manec tiuriu kröne Was gehangen schöne Alumbe üf dem palas. Diu
schiere W01 bekerzef, was, Troj. 17532: Ein kröne was gehenket drin, Dä kerzen
üfe brunnen, Diu gleiz gelich der sunnen Von glanzen margariten.
2) H. Otte, Kunst-Archaeologie (4. Aufi.) 120. 674. 828. Franz Bock, Der
Kronleuchter Kaiser Friedrichs Barbarossa. im karolingischen Münster zu Aachen
und die formverwandten Lichterkronen zu Hildesheim und Comburg. 1863,