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Arme. Zum Unterschiede von der „tunica talaris" im Zeitalter der
römischen Cäsaren, die meistens kleine Halbärmel hatten, entbehrte
diese griechische "exomis" vollständig kleinerer Ansätze von Aer-
meln, so dass sogar die Schultern entblösst blieben. Wie Gellius 1)
das angibt, war dieses eines der ältesten römischen Gewänder. Auch
der ernste Cato trug, wie bei Ferrarius zu ersehen ist, auf dem
Lande gleich seinen Knechten, "die beim Ackerbau beschäftigt
waren, ein solches "colobium". Selbst noch im VI. Jahrhundert
beschreibt der jüngere Isidor in seinem „liber originum" das „co-
lobium" nach der Anschauung der Alten gerade so, wie es
eben angedeutet worden ist. Er sagt nämlich: "Colobium dictum,
qnia longum est et sine manicis; antiqui enim hoc magis ute-
bantur." Derselbe Kirchenschriftsteller nennt das "colobiurn" an
einer andern Stelle ein Levitengewand (levitonarium) ohne Aer-
mel, ähnlich wie es die ägyptischen Anachoreten zu tragen pfleg-
ten. Auch Cassianus lib. I. cap. 5 beschreibt in ähnlicher Weie
das "colobium". Die Gründe, weswegen, der oben angeführten
Stelle zufolge, der h. Papst Silvester das Anlegen des ältern
Diakonalgewandes, des ncolobium", verboten und das Anlegen
der „da.lmatica" in seinen Constitutionen vorgeschrieben hat, gibt
uns Alcuin 2) ausführlich an, Er sagt nämlich, dass das „colo-
bium" ein Gewand ohne Aermel gewesen sei, und da die Nackt-
heit der Arme der ministrirenden Kleriker in einem solchen Ge-
Wande ohne Aermel anstössig gewesen sei, so wäre Vom h. Sil-
vester der Gebrauch der Dalmatikexi eingeführt worden. 3) Aus
dieser Stelle lässt. sich mit Gewissheit folgern, dass zur Zeit des
h. Stephan die vorgeschriebene "dalmatica" ein Gewand mit lan-
gen und weiten Aermeln gewesen sei, im Unterschiede von dem
bis dahin gebräuchlichen ncolobium", das der Aermel entbehrte.
Unser Autor geht noch weiter undsagt in seinem citirten WVerke,
die Dalmatik repräsentire in ihrer äussern Form die Gestalt des
Kreuzes. Dadurch will er andeuten, dass das lang herunter
tliessende Gewand der Dalmatik in ihrem untern Theile mit dem
Langbalken des Kreuzes zu vergleichen sei, wohingegen die "bei-
den ausgestreckten Aermel die Querbalken des Kreuzes versinn-
bildlichten. Derselbe alte Autor führt auch als Erklärung des
Gellius, lib. VII. cap. 12.
Alcuinus de divinis officiis sub rubrica: quid significant vestimenta.
Wollte man dieser Angabe unbedingt Gewicht beilegen, so würden de
Frühergesagten zufolge die Ministranten der Kirche unter dem "cglobiumn:
und der "dalmatica" nicht die früher erwähnten bedeckenden Unter e
wänder der Albe und des Schultermches getragen haben. g