Volltext: Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters oder Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ornate und Paramente in Rücksicht auf Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen und durch zahlreiche Abbildungen erläutert (Bd. 1)

Umrandung umgeben. 1) Die Verkündigung kümmt häufiger vor 
bei Anastasius, z. B. in einer Altarbekleirlung, die Leo III. ge- 
gen Ende des VIII. Jahrhunderts zweien Kirchen Rom's schenkte. 2) 
Ein ähnliches Altarornament mit gleicher Darstellung, ein rei- 
ches Goldgewebe von bewunderungswürdiger Schönheit, 3) schenkte 
einer seiner Nachfolger, Benedict III., der Basilika von St. Peter. 
Auf einem andern, nicht weniger kostbaren Stoffe") sah man 
dargestellt die Geburt des Heilandes, und zwar hing dieses Ge- 
webe als Vorhang an dem Triumphbogen. 5) Weiter war abge- 
bildet der Mord der Unschuldigen zu Bethlehem auf einer Al- 
tarbekleidung, ein Geschenk Leofs III. 6) 
Aus der Jugendgesehichte des Heilandes sah man ferner in 
diesen kostbaren Geweben dargestellt: die Aufopferung Jesu im 
Tempel, 7) und auf einem Altarbehang, von Benedict III. der St. 
Peters-Basilika geschenkt, die Begebenheit: der 12jährige Jesus 
als Lehre;- im Tempel, umgeben von den Schriftgelehrtenß) Auch 
die Taufe des Heilandes im Jordan, 9) die Verwandelung des 
WIassers in Wein, die wunderbare Vermehrung der 5 Brode und 
3 Fische, der Einzug in Jerusalem w) fehlten nicht, nach Angabe 
unseres Gewährsmannes, in diesen figurirten Stoffen.  Besonders 
aber bot die Passion des Herrn der griechischen Weberei und 
Stickerei reichen Stoff, um mit Darstellungen aus derselben vor- 
zugsweise jene erhabene Stätte der christlichen Kirchen zu 
schmücken, auf welcher die unblutige Erneuerung des Kreuzesto- 
des, das h. Messopfer, täglich gefeiert wurde. 
Daher begegnen wir denn auch in den Altarbedeckungen und 
Vorhängen (vela circum altare, vestes super altare) theilweise in 
1) Die Steife werden nach diesen Einfassungen auch oft, wie bereits oben bc- 
merkt worden ist, vela rotata, scutulata , cum periclysi de fundato genannt. 
Anast. Biblioth. an unzählig vielen Stellen. 
2) Anast. Biblioth. de vitis Rom. Pontif. Nro. XCVIII. (rerum ital. Script. 
tom. III, pag. 200, eol. 1 D.) 
3) Obtulit mirae pulchritudinis vestem ilnam aureo textam opere decoreque ful- 
geut-em almificam annuntiationis habentem historiam er hypapanti (die Ge- 
schichte der Aufopferung Jesu im Tempel). Ibid, pag. 251, col. 1 B. 
4) Anast. Bibl. ap. Murat. Rerum italic. Script. tom. III, pag. 196, col. 1 B. 
u. an and. Stellen. 
5] Der Triumphbogen, „arcus triumphalis", ist der Bogen im Mittelschiff der Ba- 
silika, wo der engere Chorraum, das Presbyterium, beginnt. 
6) Anast. Bibl. Nro. XCVIII. Leo III. A. C. 795 (ib. pag. 200, col. 1.  
7) Ibid. pag. 208, col. 1. D. 
8) Ibid. pag. 251, C01. 1. B.  
9) Ibid. Nro. V, pag. 243, 001- 2- B- 
m) Im. pag. 200, col. 2. E.
	        
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