CAPITEL
im klassi-
den früh-
Zwecken.
scheu Zeitalter in ihrem Zusammenhange mit
christlichen lißwiilllleru zu gottesdieustlicheln
In der vorhergehenden Abhandlung haben wir eingehender
die Form und Beschaffenheit der gottesdienstliehen Gewänder des
Mosaismus nachzuweisen versucht und darauf hingedeutet, in wie-
fern die Gewänder des Hohenpriesters und der Opferpriester im
alten Bunde massgebend und bestimmend für Form und Beschaf-
fenheit jener gottesüenstlichen Ornate gewesen sein dürften,
welche die Diener der Kirche bei der Feier der heiligen Geheim-
nisse im Laufe der Jahrhunderte anzulegen gehalten waren.
Damit wollen wir jedoch nicht behaupten, dass bereits in den
ersten Jahrhunderten des Christenthums die Kirche ihre liturgischen
Gewänder der priesterlichen und hohenpriesterlichen Kleidung des
alten Bundes völlig nachgebildet und gleiehgestaltet habe. Eine
solche durchgeführte Nachbildung war in jenen Zeiten, wo die
Christen von Juden und Heiden Verfolgung jeder Art zu erleiden
hatten, nicht wohl möglich. Sie setzte theils eine Entwickelung des
Kunstsinnes und Kunstgeschiekes voraus, die in den mehrfach aus
Armen und Geringen zusammengesetzten Christengemeinden noch
nicht hatte stattfinden können; theils forderte sie eine Ruhe, Behag-
lichkeit und Wohlhabenheit, die eben so wenig im Allgemeinen
unsern Vätern im Glauben vergönnt war. Als die Christen ihren
Gottesdienst. bald in Kammern und auf Süllern, bald in unterirdi-
schen Grüßen und Klüften feierten, da lasst sich leicht denken,
dass sie, mit dem Nothwendigen an heiligen Gewandungen wie
Geräthschaften sich begnügend, Anfangs auf alle Zuthat von
Schmuck und Zierde Verzicht leisten mussten. Hatten doch die
Apostel das Beispiel des gijrtlichen Meisters vor Augen, der beim
lgtztgnixbgyldlnahle die h. Opferfeier des neuen und ewigen Bundes
ohne Zweifel in demselben Gewande hielt, (las 91' eben Zur FHSS-
Waschung seiner Jünger abgelegt hatte, und worin er am andern
Tage als Opferlamm zum blutigen Kreuzestotle ausgeführt werden
3011m Dadurch war die Kleidung des Lehrers in Israel zugleich
die (1.15 Llullenpriesters der Welt. geworden. Da nun die Apostel,
893,40," sie qls Lehrer auftraten, im WVesentlichen die nämliche