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unter Beigabe der nöthigen Zeichnung, den Nachweis zu führen,
Welcher technischen Einrichtungen und Vorkehrungen man sich
im Alterthume bediente, um, wie es ausdrücklich in der h.
Schrift heisst, die oben besprochenen priesterlichen und hohen-
priesterlichen Gewänder ohne Naht und ohne Zuthat irgend einer
Nadelarbeit aus einem Stücke anzufertigen. Wenn man den An-
gaben und Nachweisungen Braunius' in seinem oft belobten
Werke unbedingt Gewicht beilegen wollte, so würde man zu
der Annahme sich veranlasst finden, dass in der römisch-klassischen
Zeit, namentlich aber in der Periode vor Augustus die "sartores"
und "sarcinatrices", unsere heutigen Schneider und N äherinnen sich
darauf beschränkt hätten, die Verzierungen durch das „opus
phrygionicum" auszuführen; im Uebrigen jedoch wären nur die
Franzen an den reichern Gewändern hinzugenäht worden, so wie
einzelne verzierende Stoifstücke, die man vermittels der Nadel auf
die "chlamys" Oder sfßga" geheftet habe. Hierhin wären auch zu
rechnen Ornamente, wie die nlaticlavi" und "angusticlavi", die
"lora", die "paragaudae" und andere vielfarbige Ornamentstücke.
Dem ebengedachten Schriftsteller zufolge hätten sich die "sartores"
und die „sarcinatrices" im klassischen Alterthum meistens darauf
beschränkt, die schadhaft gewordenen Gewänder durch Nähen
und Flicken bloss auszubessern. 1) Die Gewänder selbst hingegen
seien ohne Anwendung der Naht durchaus gewoben worden, und
nicht nur allein die viereckigen und länglichen Gewänder, die
meistens aus einem Stücke bestanden, sondern auch vorzüglich
jene Gewänder, die rund gewesen seien und aus mehrern Stücken,
zur Bedeckung einzelner Körpertheile, zusammengesetzt waren. Bei
dieser Annahme stützen sich andere Schriftsteller vorzüglich auf
jene Angaben bei Galenus in seinem Buche an den Thrasybulus,
wo er ausführlicher von den verschiedenen Bekleidungsstücken
handelt und von der Kunstfertigkeit, dieselben anzufertigen. Der-
selbe erwähnt in dieser Schrift mit keiner Silbe der Schneider
und Gewandnäherinnen, sondern er scheint nur als Anfertiger
der Gewänder die Weber zu kennen. Auch vielbelesene Männer,
wie: Casaubonus, Salmasius 2) u. A. leisten der Ansicht Vor-
VgL hierzu Ae1;an_ de gnimal. lib. VL, 57 und HippOCIHQBS de vict. Rat.
lib. I.
z) VgL salmasius ad Aelium Lampridium in Cairaqallo und. Casfauponus 1.11
exerci; XVI. num. CXVII; derselbe sagt xjurtlxch: hodze rarxsslme ve-stxs
aliqua conficitur sine sarcinatoris opera; 011m vero parandarum vestmm
alia ratio fecit: textores enim vestes absolvebant; ncque eorum opera, ut
Liturgische Gewänder. ü 27