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auf der einen Schulter in dem „lapis memoxialis" die Namen der
sechs altern Söhne Jacob's enthalten gewesen seien, S0 stellen
dies andere Schriftgelehrten und Talmudisten in Abrede unter
Beibringung von gewichtigen Gründen und bestimmen die Reihen-
folge der Namen der Söhne Jacob's auf diesen Gedenkstcinen in
folgender Weise. Auf der rechten Schulter waren erhaben auf-
stehend im Sardonyx geschnitten die Namen: Ruhen, Symeon,
Levi, Juda, Isachar, Zabulon und auf dem Onyx auf der linken
Seite die Namen Dan, Nephthali, Jad, Aser, Joseph und Benja-
min. 1) Noch fügen wir hinzu, dass nach der ausdrücklichen
Vorschrift des Exodus 1) auf dem Ephod unmittelbar oberhalb
der Ansätze der beiden Cingulen desselben zwei kleinere gol-
dene Ringe aufgenäht gewesen seien, die die Bestimmung tru-
gen, Schnüre durchzulassen und zu befestigen, womit das Pec-
torale, wchoschenr, auf der Brust des Pontifex Maximus be-
festigt werden konnte. Wir werden diese beiden an dem Ephod
befestigten goldenen Ringlein zur Anheftung des Pectoralschil-
des im folgenden Capitel, in welchem von dem schoschen"
ausführlicher gehandelt werden wird, noch naher zurückkom-
men; desgleichen dann auch noch auf die beiden goldenen
Ringe im Vorbeigehen hinweisen, die auf den Schulterstücken an
der Fassung der beiden Sardonyxsteine angebracht waren, ver-
mittels derselben nach oben hin, an kleinem Kettchen, das
Pectorale oder Brustschild befestigt zu werden piiegte. Noch
auf das Eine machen wir hierbei Beschreibung des Ephod schliess-
lieh aufmerksam, dass nämlich dieses künstlich verzierte Ober-
und Schultergewand auf der Brust eine viereckig ausgeschnittene
Oeffnung gelassen habe, welche von dem reichen goldenen Brust-
schilde, zu dessen Beschreibung wir im folgenden Abschnitt
übergehen werden, grösstentheils verdeckt wurde.
Unserm Vorsatze gemäss wäre es jetzt nach näherer Beschrei-
bung des Ephod im alten Testamente an der Zeit, den prototypi-
schen Charakter dieses alt-testamentarischen Gewandstückes nachzu-
weisen mit Bezug auf jenen analogen Ornat, womit Vorzugsweise der
Bischof bekleidet ist, wenn er „in pontificalibus" das heilige Opfer
feiert. Wir übergehen es, hier weitläufiger Zu erklären die
symbolische und mystischegBedeutung, die die Ausleger der h.
Schriften, so wie die Liturgiker des spätem Mittelalters diesem
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Muimcm. Hilch. Kele Hammjkd.
Exod. cap. XXVIII, 22-25.