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cinthina" formell beschaffen war. Es läge also auch in Bezug
auf die äusscre Form eine nähere Beziehung der „tunica, hya-
cinthina" zu der Tunicelle des Subdiakons und Bischofs, wie sie
namentlich im Mittelalter in (ler Kirche in Gebrauch war, ziem-
lich anschaulich vor.
Das
Schultergewand,
"superhumerale,
amiculum"
(ephOCL)
Tafel
und
Taf.
Das reich gestickte hohepriesterliche Gewand des Ephod
führt bei altern Erklärern der h. Schriften des alten Bundes
verschiedene Namen. Den hebräischen Namen „ephod" gibt die
Scptuagintzi in dem Ausdruck ßcpomirla" wieder, unter welcher
Bezeichnung auch dieses Gcwandstück bei hllavius Joscphus und
Philo Judaeus vorkommt. Die Vulgata benennt, es "superhume-
rale", wodurch ähnlich wie durch die Bezeichnung des Tremellius
,.an1iculurn" ein kleineres (lewandstücl: näher angedeutet wird,
das vorzüglich zur Bedeckung der Schulter und des Oberkörpers
getragen wurde. Gleiehwie alle hohepriesterlichen Gewänder, auf
Geheiss des Herrn von Moses vorgeschrieben, und im Exodus näher
bezeichnet werden, so hat doch keines der vier ilbrigen hohe-
priesterlichen Gewandstflcke in dem gedachten Buche eine solche
ausführliche und in's Einzelne gehende Beschreibung erfahren, als
das bei dem Sehultergcxrvand der Fall ist, womit der Pontifex
Maximus nach Anlegung der hyacinthfarbigcn Tunik (pallium)
sich bekleidete. Das Capitel 28 genannten Buches von Vers 6
bis 15 handelt ausschliesslich von der Beschaffenheit, Form und
der Verzierung dieses hervorragenden Schultergewztndes. Die
erste allgemeinere Vorschrift von V. 6 beginnt also: „Und Sie
sollen anfertigen ein Schultergewand von Gold, Hyacinthfarbe
und Purpur und von zweimal gefärbtem Scharlach und von
doppelt gezwirntem Byssus, eine reich gewirkte Arbeit." In
dieser Vorschrift Moses ist nicht die Form und der Schnitt des
Schultergewandes vorgeschrieben, sondern es sind deutlich darin
gekennzeichnet das stoifliche Material und die Farben, die zur An-
fertigung dieses reichen Pontificalkleides genommen werden mussten.
In der folgenden Beschreibung des Ephods als Schultergewandes
wollen wir zunächst dieses Material im Auge halten, das nach der
eben angeführten Stelle zur Anfertigung desselben genommen wer-
den musste. Wir sagen deswegen zuerst, dass dieses reiche Ober-
gewand seinem Stoffe nach bestand aus einer nmateria, mixm",