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angefertigt wurde und wie überhaupt der Webstuhl eingerichtet
war, auf welchem die „vestes inconsutiles" für den Tempeldienst
ohne Naht gewirkt wurden, davon werden wir später handeln
und durch Zeichnungen die nöthigen Erläuterungen geben.
Nach den Angaben des Flavius Josephus hatte das Pallium
zur Anlegung ein „voramen capitis" und wurde dieser mit dem
Gewande parallel laufende Einschnitt vermittels einer angewirkten
Unterlage so gestärkt und befestigt, dass das Ausreissen und Be-
schädigen desselben verhindert wurde. 1) Dieser Rand jedoch war
kein „opus acus", sondern Wiederum, wie es ausdrücklich bei
den Talmudisten heisst, ein "opus textoris". Auch geben ältere
Schriftsteller nicht an, dass das Pallium oben, wo der Einschnitt
begann, nach Anlegung desselben durch eine Schnur zusammen-
gebunden wurde. Wie schon früher bemerkt, zeichnete sich (las
in" Rede stehende hohepriesterliehe Obergewand durch seine ein-
fache Hyazinthfarbe aus, ohne Anwendung von andern Farbe-
tönen, noch durch Zulassung von Stickereien in Gold und
Purpur. Die einzige reichere Ausstattung des Gewandes er-
blickte man an dem unteru Rande, „gyra in circuitu", und waren
hier statt der Fransen (iimbliae), die sich durch die Kette des Gewe-
bes natürlich bildeten, als reichere Ornamente angebracht, Aepfel-
ehen und Schellchen, die Moses im Exodus ausdrücklich vorgeschrie-
ben und näher bezeichnet hatte; 2) die betreffende Stelle lautet wört-
lich so: „Deorsum vero, ad pedes ejusdem tunicae, per eircui-
tum, quasi mala punica facies, ex hyaeintho et purpura, et eoeco
bis tincto, mixtis in medio tintinnabulis, ita ut tintinnabulum sit
aureum et malum punicum rursumque tintinnabulum aliud aureum
et malum punicumß- Dieser Vorschrift zufolge zierten also den
unteru Saum des Palliums frei hangende Ornamente, kleine Aepfel
abwechselnd mit goldenen Schellohen. Diese Aepfelßllen sahen
der Frucht der punischen Aepfel ähnlich und dürften mit der
bekannten Frucht der Mispel (mespillus) in Bezug auf Form
Verwandtschaft gehabt haben. Diese "mala puniea", zuweilen auch
Granatäpfelchen, "mala granataß genannt, waren nicht aus Metall
angefertigt, sondern mit der Hand gearbeitet, vielleicht gehäkelt
oder geknöppelt, und zeigten verschiedene Farben von Purpur,
Hyazinth und Coccus. Dieselben waren nicht von Seide, sondern
aus gefärbtem Byssusstoff gewirkt. 3) Die Anfertigung dieser
1) Exod. cap. XXVIII, 32,
2) Exod. cap. XXVIII, 33 und 31.
3) Vgl. übm- (liß Anfertigung dieser malograneita das
Massechcc Joma, cap. VII, Mainion. Kele Hammikdasch,
Ausführlichere
cap. IX.
in