322
General-Versammlung der christlichen Kunstvereine zu Regens-
burg dem „Kirchensehmuck", dessen dritter Band heute bereits
in der Herausgabe begriffen ist, ihre Anerkennung und ihren Bei-
fall nicht versagt. Da die gedachte Zeitschrift in neuester Zeit
mit ihren Nfustervorlagen nicht nur die deutsche Damenwelt für
den Schmuck der Altäre wieder in edele und löbliche Thätigkeit
versetzt, sondern auch im Auslande Anerkennung gefunden hat,
und sie auch sogar auf die Fabrikation von Kirchen-Ornaten zu
Lyon einen erheblichen Einfluss zu üben beginnt, so fühlen wir
uns veranlasst, am Schlusse dieser geschichtlichen Notizen über
den Entwickelungsgang der Stickkunst im Dienste des Altars dem
Vorstande des christlichen Kunstvereins der Diöcese Rottenhurg,
desgleichen den unermüdlich thätigen Herausgebern der gedachten
Zeitschrift unsere Anerkennung hiermit öflentlich auszusprechen
für den wirksamen, veredelnden Einfiuss, den das mehrfach ge-
dachte Blatt in dem Bereiche der Ornat- und Paramentstickerei
heute in weiten Kreisen gewonnen hat. Wenn in Zukunft der
Jiirchenschmuck", wie das mit Sicherheit zu erwarten steht,
von den kunstsinnigen Frauen und Jungfrauen des katholischen
Deutschlands eine thatkräftige Unterstützung finden, und wenn
insbesondere der Pfarrklerus dem Blatte, das mit grossen Opfern
unter uns entstanden ist, die erwartete Beihülfe zuwenden wird,
so darf man mit Grund annehmen, dass noch mehrere Jahrgänge
der besagten Zeitschrift folgen werden. Bei einem solchen thätigen
Zusammenwirken dürfte es alsdann in Zukunft den verdienstlichen
Bestrebungen des eben gedachten christlichen Kunstvereins gelin-
gen, vermittels der thatigen Beihülfe der besagten Monatsschrift
auch für die Gegenwart wieder jene Blüthezeit auf dem so lange
vernachlässigten Gebiete der kirchlichen Stickkunst wenigstens
annähernd herbeizuführen, wie wir dieselbe, der vorhergehenden
Abhandlung zufolge, in den Tagen des Mittelalters wahrgenom-
men haben.
m