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in Gold gestickt, hatte die besagte Fürstin angefertigt; jedoch
nahm dieselbe die beiden letztgenannten Stickereien Wieder zurück,
E118 man sieh weigerte, ihr ein Antiphonarium zuzustellen, um
Welches sie einen der Aebte angegangen hatteß) Sogar scheint
im heidnischen Norden Deutschlands die Stickerei in Üebung und
Pflege gewesen Zu Sein; denn es wird erzählt, dass Hengist und
Horsa bei ihrer Landung in England ein Banner vor sich her-
tragen liessen, auf Welchem ein weisses Pferd gestickt war. 2)
Desgleichen besassen die Dänen zur Zeit Alfred's eine ausgezeich-
nete Fahne, Reafan genannt, auf welcher man einen mit grossem
Kunstfleisse gestickten Raben sah, die der Geschicklichkeit der
drei Töchter des Dänen Lodbrog 3) ihre Entstehung zu verdanken
hatte. Nicht weniger war das Banner HarolcYs II. berühmt, auf
welchem man die Figur eines kämpfenden Helden gestickt er-
blickte") So wird auch erzählt, um ein Letztes von kostbar
gesticktem Stoffen gegen das X. Jahrhundert anzuführen, dass der
Däne Kanut über dem Grabe Eduard des Bekenners ein kostbares
Tuch (poele) ausbreiten liess, in welchem kunstreich gestickt
waren goldene Aepfel, mit Perlen eingefasst.
Es wird nun am Schlüsse dieser historischen Mittheilungen
die Frage zur Beantwortung sich ergeben: in welcher Art und
Weise und in Welcher Technik pfiegte man das karolingische
Zeitalter hindurch Stickereien für kirchliche Zwecke anzufertigen,
und wo haben sich nachweislich heute im Occidente solche Sticke-
reien noch erhalten, die über den Charakter dieses, der Alter-
thumswissenschaft ziemlich unbekannten Kunstzweiges, Licht ver-
breiten könnten? Hinsichtlich des letzten Punktes müssen wir
es offen gestehen, dass sich heute, in soweit sie auf längern
Reisen uns zur Kenntniss gekommen sind, ausserst Wenige Kunst-
werke dieser Art anführen liessen, deren karolingisches Alter
sich, auf sachliche oder documentarische Beweise gestützt, in
Sicherheit stellen liesse.
Bei den wenigen Resten, die sich in der bekannten reich
gefüllten Zitter zu Halberstadt, dessen Hochstift von Karl dem
Grossen gegründet Wurde, bei unserm längern Aufenthalte da-
selbst v0rfanden,5) hatten wir unsere Hoffnung darauf gesetzt,
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s)
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Ekk. IV. cas. S. Galli etc. 0., apud Goldast. tom. I. pars I. Pag, 31
Bed. Ven. Hisbor. eccl. gen. Angler. lib. III äp. 11.
Assert. de Aelfredi Rebus gestis ap. Guiliel. Camden. Angl. Norman. pav
10. lin. 25. C"
Will. Malmesln, De Gest. Reg. Augl. lib. III. ap. Savile. pag_ 101 1m 9
Vgl. die I. Lief. unseres Werkes Seite 55 u. 63.