nungen an, Womit der Fussboden der maurisehen Moscheen und
Paläste bedeckt warf) nicht nur die manchfaltigen Dessins dieser
nlosaikartigen Belegsteinehen, sondern auch die Qrnamentmalereien
der bekannten Alhambra etc. bieten frappante Analogien mit den
eben angeführten Zeichnungen.
Noch enthält unsere Sammlung eine Partie leichter Satinge-
webe mit originellen Zeichnungen in einem ausgeprägten mauri-
sehen Charakter. Wir fanden diese einfachen Gewebe, von dersel-
ben Qualität wie die heutigen leichten Schweizer Taffete als Fut-
terzeuge bei reichern kirchlichen Festtagsornaten angewandt.
Bei allen diesen leichtern Satinstoffen ist die Grundfarbe entwe-
der dunkelblau oder roth. Die Zeichnungen werden immer durch ein
gröbcres Gespinnst von gelber Seide hervorgerufen. Polygone
oder rundliche Einfassungen umgeben in der Regel ein mittleres
viereekiges Compartiment; auch findet man bei dieser Art. von Zeu-
gen andere Dessins, die sich zickzackförmig in Streifen fortsetzen.
Noch ein Gewebe soll hier eine kurze Beschreibung finden, das
sowohl in Hinsieht des dazu verwandten Materials , so wie auch
in Bezug auf seine eigenthümliche Zeichnung einige Aufmerksam-
keit verdient. Der Fond dieses seltenen Stoffes besteht aus einem
starken Gewebe von dunkelblauen Leinfäden; die Zeichnung wird
gebildet durch einen groben Einschlag von schwcfelgelber Seide.
Auch dieser Stoff scheint als Futterzeug bei reichen kirchlichen
Gewändern benutzt worden zu sein.
Die Zeichnung stellt in dem durchgehenden IIEHIPUDOÜV eine
fortlaufende Säiulenhalle dar, die im überhöhten Spitzbogen (sogen.
Eselsrücken) sich fortsetzt. Die Frontons sind auf der Spitze mit
einem kräftig stylisirten Traubenblatte verziert.
Die Art des Gewebes und die als Ornament angewandten ar-
chitektonischen Formen scheinen darauf hindeuten zu wollen, dass
der Stoff im maurischen Spanien im Beginne des XV. Jahrhun-
derts sein Entstehen fand. Jedoch die „Heur de lis" und der An-
fangsbuchstabe M, beide als bekannte Ornamente, auf die allerse-
1) Der gedachte fleissige Sammler beabsichtigt in einem besondern Werke die in-
teressanten Resultate seiner Forschungen in Spanien, in Bezug auf diese „dal-
les" mit einer Menge von Abbildungen zu veröffentlichen; ein gewiss schätz-
bares Unternehmen für diejenigen, die sich fragen, wie der Fussboden in roma-
nischen Kirchen ornamental zu halten ist, damit diese Belegsteine mit dem
reichen Farbenschmuckc der farbigen Fenster und bemalten Wände harmo-
nisch zusammen passen. Dass der monotone schwarz-weise parkettirte Marmor.
boden im Hoehehore des Cülner Domes höchst unglücklich gewählt wurde,
18b heute Vielen einleuchtend geworden und ist es daher sehr zu wünschen,
dass das SPäIere Beleg in dem vollendeten Dome mit dem Farbenschmuck
der FßIIStCI und dem Style des grossaitigen Bauwerkes in Einklang gebracht werde.